1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Prag und Bratislava lehnen österreichischen Spaltungsversuch ab

27. Mai 2002

– Wien behandelt Tschechien und die Slowakei in der Frage der Benes-Dekrete unterschiedlich

https://p.dw.com/p/2M7s

Köln, 27.5.2002, RADIO PRAG, RADIO SLOWAKEI

RADIO PRAG, deutsch, 25.5.2002

Der tschechische Premier Milos Zeman und der slowakische Außenminister Eduard Kukan lehnen die österreichischen Versuche ab, die beiden Staaten in der Frage der umstrittenen Benes-Dekrete auseinander zu dividieren. Die Dekrete beträfen die gesamte damalige Tschechoslowakei und den Versuch einer Unterteilung betrachte er daher als naiv, erklärte Zeman am Samstag (25.5.) gegenüber Journalisten.

Die österreichische Außenministerin Ferrero-Waldner hatte am Freitag (24.5.) in Bratislava verkündet, die Ablehnung der Kollektivschuld seitens des slowakischen Nationalrates Anfang der 90er Jahre sei der Hauptgrund für die unterschiedliche Vorgehensweise Österreichs gegenüber der Tschechischen bzw. der Slowakischen Republik. (ykk)

RADIO SLOWAKEI, deutsch, 24.5.2002

Zu einem eintägigen offiziellen Besuch der Slowakei ist in Bratislava die österreichische Außenministerin Benita Ferrero-Waldner eingetroffen. Mit ihrem Ressortkollegen Eduard Kukan, dem Staatsoberhaupt Rudolf Schuster und dem Vizepremierminister für Legislatur Lubomir Fogas verhandelte sie über die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei in allen Bereichen.

Thema der Gespräche war auch die Frage der Benes-Dekrete. In diesem Zusammenhang führte die Chefin der österreichischen Diplomatie an, dass es einen Unterschied zwischen Tschechien und der Slowakei gäbe, weil der Slowakische Nationalrat 1991 sein Bedauern über die Unrechte der Nachkriegszeit zum Ausdruck brachte und das Prinzip der Kollektivschuld verurteilte. (ykk)