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Power Kick für Afrika

19. Mai 2010

Zur FIFA-Fußball-WM 2010 will eine Hamburger Stiftung Afrikanern erneuerbare Energien nahebringen. Bei einem Public Viewing in Ghana soll der Landbevölkerung der Nutzen von Solarstrom vermittelt werden.

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Solarenergie als Chance für Afrika (Foto: dpa)
Solarenergie als Chance für AfrikaBild: picture-alliance / dpa

"Was für ein Glück für unser Dorf!". Alex Ahwireng, dem jungen Gemeindevorsteher von Oboadaka, steht die Freude ins Gesicht geschrieben. Oboadaka liegt eine knappe Stunde von der ghanaischen Hauptstadt Accra entfernt und ist nicht an das Stromnetz angeschlossen. Trotzdem werden die ca. 6.900 Menschen aus Oboadaka und den umliegenden Dörfern viele Spiele der Fußball-WM in Südafrika verfolgen können. Zusammen. Draußen. Bei einem Public-Viewing, das durch Solarstrom ermöglicht und von der Hamburger Stiftung World Future Council (WFC) in Kooperation mit Energiebau Sunergy Ghana Ltd. organisiert wird.

Politiker motivieren

Oboadaka in Ghana ist vom Strom abgeschnitten (Foto: Energiebau Sunergy Ghana Ltd.)
Oboadaka in Ghana ist vom Strom abgeschnittenBild: Energiebau Sunergy Ghana Ltd

WFC-Gründer Jakob von Uexküll zufolge wolle die Stiftung den Menschen zeigen, dass Solarstrom zuverlässig ist – und ganz einfach dezentral installiert werden könne. "Wir wollen afrikanische Politiker motivieren, die Nutzung erneuerbarer Energien stärker zu fördern. Die erste Fußball-WM, die auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen wird, bietet dafür eine hervorragende Gelegenheit".

Bis heute sei ein Großteil der Afrikaner für ihre Energieversorgung von Holz oder Holzkohle abhängig. Ein ernstes Entwicklungshindernis – und eine große Chance zugleich. Gelänge es, die Weichen so zu stellen, dass ein Großteil der notwendigen Entwicklung Afrikas auf der Basis erneuerbarer Energien wie Sonne, Wind und Biomasse geschieht, könnte eine große Gefahr für das Weltklima gebannt werden.

Public Viewing in Ghana

Nicht alle Afrikaner haben die Möglichkeit die WM zu verfolgen (Foto: Katrin Gänsler)
Nicht alle Afrikaner haben die Möglichkeit die WM zu verfolgenBild: DW/ Katrin Gänsler

Deshalb bringt der World Future Council medienwirksam Solarstrom nach Oboadaka – und deshalb unterstützt er die African Renewable Energy Alliance (AREA), in der sich politische Entscheidungsträger sowie Vertreter von Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus zahlreichen afrikanischen Ländern zusammengeschlossen haben. Vom 21. bis 23. Juni 2010 treffen sich AREA-Mitglieder unter dem Motto "Power Kick for Africa" in der ghanaischen Hauptstadt, um über politische Förderinstrumente, Finanzierungsmöglichkeiten und Technologien zu beraten. Zum Abschluss des Workshops werden sie am 23. Juni nach Oboadaka fahren – und dort gemeinsam mit den Dorfbewohnern das WM-Gruppenspiel der ghanaischen gegen die deutsche Nationalmannschaft auf der Leinwand sehen.

Näher dran am Weltgeschehen

Der Solarstrom soll das Gesundheitssystem in Oboadaka unterstützen (Foto: Energiebau Sunergy Ghana Ltd.)
Der Solarstrom soll das Gesundheitssystem in Oboadaka unterstützenBild: Energiebau Sunergy Ghana Ltd

Damit wolle der World Future Council den Menschen nahebringen, welche Möglichkeiten sich durch die Nutzung erneuerbarer Energien ergeben. Und wie es sich anfühlt, nicht länger vom Weltgeschehen abgeschnitten zu sein, so Jakob von Uexküll. Für Oboadaka endet das Glück nicht mit dem Endspiel der Fußball-WM am 11. Juli, denn die Solaranlage wird von Energiebau Sunergy Ghana Ltd. dauerhaft gestiftet und bleibt im Dorf. Mit dem erzeugten Strom soll dann das kleine Krankenhaus versorgt werden, dessen Ärzte und Schwestern ihre Arbeit bislang ohne Elektrizität verrichten.

Autorin: Anne Reis

Redaktion: Katrin Ogunsade