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Potash will K+S nicht mehr

5. Oktober 2015

Aus dem Millarden-Deal wird nichts, der weltweite Kali- und Salz-Markt muss weiter auf eine Neuordnung warten. Der kanadische Konzern Potash hat sein Gebot für den deutschen Konkurrenten K+S zurückgezogen.

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Rohstoffabbau in Europa
Bild: picture-alliance/dpa

Das Urteil der Börse war eindeutig. Die Aktie des deutschen Salz-Giganten K+S stürzte am Montag in Frankfurt um mehr als zwanzig Prozent ab - die Börsianer waren enttäuscht. Auslöser war eine Mitteilung aus Kanada, mit der der K+S-Konkurrent Potash eine Schlussstrich setzte. Der Düngemittelgigant aus Nordamerika will den kleineren Konkurrenten aus Hessen nicht mehr übernehmen.

"Angesichts der Marktbedingungen und der fehlenden Unterstützung seitens des K+S-Managements“, erklärte Potash-Chef Jochen Tilk, "sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es nicht länger im Interesse unserer Aktionäre liegt, den Zusammenschluss weiterzuverfolgen." Mehrmals hatte Potash seit Juni sein Angebot nachgebessert, immer hatte K+S abgelehnt. Zuletzt hatten die Kanadier 41 Euro je Aktie geboten - und damit insgesamt fast acht Millarden Euro für den Konzern aufgerufen. Am Montag sind K+S-Aktien in Frankfurt für 24,60 Euro zu haben.

Widerstand bei K+S

Der Kasseler Düngemittelhersteller K+S hat die Aufgabe der Übernahmepläne des kanadischen Rivalen Potash begrüßt. "Dieser Schritt schafft Klarheit", erklärte Vorstandschef Norbert Steiner am Montag. "Wir sind überzeugt davon, dass wir unser Unternehmen mit der konsequenten Umsetzung unserer Zwei-Säulen-Strategie langfristig erfolgreich weiterentwickeln können. Wir sind stark bei Kali und bei Salz." In beiden Geschäftsbereichen rechne der Konzern mittelfristig weiter mit "spürbarem Wachstum". Trotz der schwachen Kalimärkte gehe der Vorstand 2015 unverändert von einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisplus aus.

Seit Potash sein Übernahmeangebot im Frühsommer unterbreitete sind allerdings die internationalen Rohstoffmärkte eingebrochen. In der weltweiten Kalibranche verzeichneten vergleichbare Unternehmen Kurseinbrüche um bis zu 40 Prozent. K+S gilt als Weltmarktführer bei Salzen. Der kanadische Potash-Konzern bezeichnet sich mit seinen Produkten als Marktführer bei Düngemitteln.

ar/hb (rtr, dpa)