1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Porsche lehnt Notverkauf an VW ab

29. Juni 2009

Das Hin und Her um die Zukunft von Porsche und VW geht weiter: Der hoch verschuldete Sportwagenbauer verhandelt jetzt mit dem Emirat Katar. Den Einstieg von Volkswagen lehnt Porsche ab.

https://p.dw.com/p/Idfp
VW- und Porsche-Logo (foto: dpa)
VW würde sich bei Porsche gerne einkaufenBild: picture alliance / dpa

Porsche scheint nun ganz auf das Emirat Katar statt auf den Autobauer VW zu setzen. Am Montag (29.06.2009) lehnte der hoch verschuldete Sportwagenbauer ein Angebot von Volkswagen ab, für drei bis vier Milliarden knapp die Hälfte an Porsche zu übernehmen. "Dies ist kein gangbarer Weg", sagte Porsche-Sprecher Albrecht Bamler.

Hamid bin Khalifa Al-Thani (Foto: AP)
Interessiert: Der Emir von Katar, Scheich Hamid bin Khalifa Al-ThaniBild: AP

Nähme Porsche das VW-Angebot an, würde sofort ein Kredit von 10,75 Millionen Euro fällig. Das sei in einem entsprechenden Kreditvertrag vorgesehen, sagte Bamler. Porsche hält selbst knapp 51 Prozent an Volkswagen. Durch die Übernahme hat das Unternehmen allerdings Schulden von neun Milliarden Euro.

Dafür treibt Porsche nun die Gespräche mit dem Emirat Katar voran. Der Staatsfonds des Emirats Katar (QIA) habe ein Angebot gemacht, hieß es aus der Stuttgarter Zentrale des Sportwagenherstellers. Auf Grundlage dieses Angebots würde nun weiter verhandelt.

Vergiftete Atmosphäre

Wendelin Wiedeking (Foto: AP)
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking wehrt bei VW abBild: AP

Porsches Eigentümerfamilien hatten sich eigentlich geeinigt, einen integrierten Autokonzern zu schaffen. Mittlerweile gelten Porsche und Volkswagen aber als völlig zerstritten. Das Emirat Katar fordert nun Berichten zufolge eine zügige Entscheidung. Diese müsse "einvernehmlich ausfallen", berichtete das "Handelsblatt" am Montag aus Verhandlungskreisen.

Bundesländer uneins

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) verlangte eine Entscheidung von Porsche. "Einen gemeinsamen Weg halte ich für sinnvoll", sagt Wulf, der als Ministerpräsident im VW-Aufsichtsrat sitzt. Anders äußerte sich sein Parteifreund, Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger. Volkswagen müsse respektieren, "dass der Mehrheitseigentümer Porsche ist". (det/mas/ap/dpa)