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Porsche beschließt Kapitalerhöhung

23. Juli 2009

Der Porsche-Aufsichtsrat hat eine Kapitalerhöhung von mindestens fünf Milliarden Euro beschlossen. Außerdem soll der Vorstand mit dem Emirat Katar über einen Einstieg verhandeln.

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Grüne Ampel vor Porsche-Zentrale in Stuttgart (Foto: AP)
Grünes Licht für eine gute Zukunft?Bild: AP

Der Porsche-Vorstand habe den Auftrag erhalten, die Gespräche mit dem Golfemirat Katar zum Abschluss zu bringen, teilte der Porsche-Aufsichtsrat am Donnerstag (23.07.2009) nach einer Sitzung in Weissach bei Stuttgart mit. Damit folgte das Kontrollgremium den Plänen von Unternehmenschef Wendelin Wiedeking.

Mit der außerdem beschlossenen Kapitalerhöhung um mindestens fünf Milliarden Euro habe der Aufsichtsrat einem Vorschlag des Vorstands zugestimmt, hieß es weiter. Ziel sei es, die Voraussetzungen für die Bildung eines "integrierten Automobilkonzerns" von Porsche und VW zu schaffen.

Der zwölfköpfige Porsche-Aufsichtsrat war am Mittwochabend überraschend zusammengetreten. Ursprünglich wollten die Aufsichtsräte von Porsche und Volkswagen erst an diesem Donnerstag zu getrennten Sitzungen in Stuttgart und Weissach zusammenkommen, um über die Zukunft der beiden Autobauer zu sprechen.

VW versus Katar

Zwei arabische Scheichs vor einem Porsche 911 (Foto: dpa)
Steigen nun doch noch die Scheichs aus Katar bei Porsche ein?Bild: picture-alliance/ dpa

Der beispiellose Machtkampf der beiden Konzerne steht höchstwahrscheinlich unmittelbar vor einer Entscheidung. Am Mittwoch hatten sich Gerüchte verdichtet, wonach sich die Eigentümerfamilien Porsche und Piech bereits darauf verständigt hätten, dass VW Porsche kauft und als zehnte Marke in den Konzern integriert.

Entschiedener Gegner dieses Plans war stets Porsche-Chef Wendelin Wiedeking, der das Unternehmen durch den Versuch, seinerseits VW zu übernehmen, hoch verschuldet hat. Durch die Übernahme von knapp 51 Prozent der Volkswagen-Anteile wurden insgesamt rund zehn Milliarden Euro Schulden angehäuft. Wiedeking kämpfte zuletzt vehement für die weitere Eigenständigkeit von Porsche und setzte auf das Emirat Katar als neuen Investor.

Wiedeking contra Piech

VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech, Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (Foto: AP)
Wiedeking (M.) mit Piech (l.) und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff bei der VW-Hauptversammlung im AprilBild: AP

Wiedeking steht möglicherweise vor dem Aus, wenn Porsche und VW künftig tatsächlich unter einem Konzerndach vereint sein sollten. Gerüchte über die Abberufung Wiedekings und von Finanzchef Holger Härter durch den Aufsichtsrat bestätigten sich vorerst nicht. Es kam in der Nacht zu keinem entsprechenden Beschluss. Porsche-Sprecher betonten, die Manager seien weiterhin im Amt. Es wird aber weiter nicht ausgeschlossen, dass die Manager im Zuge des Zusammengehens der beiden Autobauer ihren Job an der Spitze von Porsche verlieren werden. Wiedeking soll nach Medienberichten eine Rekordabfindung von rund 250 Millionen Euro erhalten.

Wiedekings Widersacher ist VW-Aufsichtsratschef und Porsche-Miteigentümer Ferdinand Piech. Dieser hatte in der letzten Zeit wiederholt deutlich gemacht, dass er die Gunst der Stunde nutzen und den angeschlagenen Sportwagenbauer Porsche unter die Kontrolle von VW bringen will. (gri/haz/dpa/ap/rtr)

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