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Ponta und Iohannis müssen in Stichwahl

2. November 2014

Bei der Präsidentenwahl in Rumänien hat kein Kandidat die absolute Mehrheit erhalten. Der Sozialist Ponta liegt zwar vorn, muss sich aber wie sein bürgerlicher Rivale Iohannis einer Stichwahl stellen.

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Wahlplakate mit den Bildern von Iohannis (links) und Ponta (rechts) (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Bogdan Cristel

In der ersten Wahlrunde kam Regierungschef Victor Ponta (im Artikelbild rechts) laut Nachwahlbefragungen auf 38 bis 41 Prozent der Stimmen. Der deutschstämmige Politiker Klaus Iohannis (im Bild links) erzielte gut 31 Prozent.

Iohannis rief alle Rumänen, die nicht sämtliche Machtbefugnisse einer Partei überlassen wollten, dazu auf, bei der Stichwahl am 16. November für ihn zu stimmen. Ponta, dem Gegner eine Förderung der Korruption vorwerfen, zeigte sich siegessicher. Er sagte, sein Programm ziele darauf ab, Rumänien zu entwickeln und "den Zwist zu beenden".

Ponta, ein ehemaliger Staatsanwalt, tritt für die Sozialdemokratische Partei (PSD) an. Iohannis ist der Kandidat der Christlich-Liberalen Allianz (ACL). Der ehemalige Physikprofessor aus Siebenbürgen wurde im Jahr 2000 zum Bürgermeister von Hermannstadt (Sibiu) gewählt und seitdem drei Mal im Amt bestätigt. Während seiner Regierungszeit machte der 55-Jährige Hermannstadt, die europäische Kulturhauptstadt 2007, zu einem Aushängeschild des rumänischen Tourismus.

Basescu tritt ab

Der scheidende Präsident Traian Basescu durfte nach zwei fünfjährigen Amtszeiten nicht erneut antreten. Pontas Verhältnis zum scheidenden Präsidenten war während seiner zweijährigen Amtszeit als Ministerpräsident von heftigen Spannungen geprägt. Die Rivalität der beiden Männer verzögerte dringend benötigte Reformen. Auf den künftigen Präsidenten warten etliche Herausforderungen: eine lahmende Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, eine grassierende Korruption und Mängel im Justizwesen.

Der rumänische Präsident hat erheblichen direkten Einfluss auf die Außenpolitik des Landes und auf die Ernennung hochrangiger Persönlichkeiten, etwa in der Staatsanwaltschaft. Rumänien steht wegen der oft beklagten Korruption auch bei vielen EU-Partnern in der Kritik. Das Wirtschaftswachstum hat sich zuletzt von 3,5 Prozent im Jahr 2013 auf rund 2,2 Prozent verlangsamt.

14 Kandidaten

Insgesamt waren zu der Abstimmung 14 Kandidatinnen und Kandidaten angetreten. Drei Bewerber erhielten nach unterschiedlichen Angaben der Meinungsforschungsinstitute 4,5 bis 6,0 Prozent der Stimmen: die parteilose Ex-Justizministerin und EU-Parlamentarierin Monica Macovei, die Mitte-Rechts-Politikerin Elena Udrea und der liberale Ex-Ministerpräsident Calin Popescu Tariceanu. Wie sich diese drei Politiker verhalten, dürfte für die Stichwahl am 16. November entscheidend sein.

kle/ml (afp, rtr, dpa)