1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Amazon errichtet Standorte in Polen

Schmeller, Johanna7. Oktober 2013

Amazon hat angekündigt, mehrere riesige Logistikzentren in Polen zu eröffnen. Ziel sei ein Ausbau des europäischen Geschäfts und keine Abwanderung als Folge des Arbeitskampfes in Deutschland, so der Konzern.

https://p.dw.com/p/19vgy
Frau surft im Netz auf Amazon. (Foto: Laurin Schmid/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ab dem kommenden Jahr will das Versandhandelsunternehmen Amazon drei riesige Standorte in Polen eröffnen, zwei bei Breslau und einen nahe Posen. Die Belegschaft soll jeweils auf rund 2000 Arbeiter anwachsen. In Stoßzeiten sollen je bis zu 1000 saisonal Beschäftigte dazukommen, wie der Konzern am Montag in Berlin mitteilte.

Fläche: 13 Fussballfelder

Geplant ist, dass zwei der neuen Logistik-Zentren bereits bis August des kommenden Jahres eröffnen, das dritte bis Mitte 2015. Jede der Lagerhallen soll sich über eine Fläche von rund 13 Fußballfeldern erstrecken.

Die neuen Zentren werden zunächst vor allem Kundenbestellungen der deutschen Amazon-Seite abfertigen. Später sollen Nutzer anderer europäischer Amazon-Seiten folgen.

Ausbau, keine Abwanderung

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, da der Streit mit der Gewerkschaft Verdi einen Höhepunkt erreicht hat: Verdi fordert von Amazon einen Tarifvertrag nach den Regeln des Einzel- und Versandhandels anstatt nach jenen der Logistikbranche. Der Konzern lehnt dies bislang ab. Die Auseinandersetzung war von Arbeitsniederlegungen begleitet worden.

Im Mai streikten Amazon-Mitarbeiter gegen Arbeitsbedingungen. (Foto: Sean Gallup/Getty Images)
Im Mai streikten deutsche Amazon-Mitarbeiter gegen ihre ArbeitsbedingungenBild: Getty Images

In Deutschland betreibt Amazon derzeit acht Logistikzentren, mit rund 9000 der weltweit 88.000 Angestellten. Das Unternehmen betonte, dass es nicht um die Auslagerung von Standorten, sondern lediglich um einen Ausbau des internationalen Geschäfts gehe.

Polen sei wegen der Infrastruktur und der "großartigen Beschäftigten-Basis" ausgewählt worden, erklärte ein Unternehmenssprecher. Der polnische Wirtschaftsminister Janusz Piechocinski sprach von einem "Meilenstein".

js/kle (dpa, rtr)