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Polizei von Almaty deckt Verbrechen gegen unabhängige Medien auf

11. Juli 2002

– Sache an Gericht übergeben

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Almaty, 11.7.2002, INTERFAX-KASACHSTAN, russ.

Die Hauptverwaltung für Inneres der Stadt Almaty hat erklärt, dass sie die Strafverfahren, die wegen des Raubüberfalls auf das Büro der unabhängigen Zeitung "SolDat" und die Brandstiftung im Büro der derzeit geschlossenen Zeitung "Delowoje obosrenije ‚Respublika‘" eingeleitet worden waren, an das Gericht übergeben hat.

"Die Ermittlungen haben gezeigt, dass das Büro der ‚Respublika‘ im Auftrag von Muratbek Ketebajew in Brand gesteckt worden ist. Ketebajew ist einer der Gründer der Aktiengesellschaft "PR-Consulting", die die Zeitung herausgab." Dies teilte der erste stellvertretende Leiter der Hauptverwaltung für Inneres der Stadt Almaty, Polizeioberst Naurysbaj Kydyrgoschajew, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag (11.7.) mit. Das Büro der Zeitung war Ende Mai bei einem Brand völlig zerstört worden. Der Vorfall hatte heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit ausgelöst. Nach Angaben von N. Kydyrgoschajew befinden sich derzeit zwei arbeitslose 20 Jahre alte junge Männer, die den Brand gelegt hatten, in Untersuchungshaft. Nach deren Aussagen habe M. Ketebajew die beiden beim Raub eines Handys erwischt, ihnen gedroht, sie bei der Polizei anzuzeigen, ihnen später jedoch vorgeschlagen, sie sollten ihm einen Dienst erweisen, nämlich das Büro einer Zeitung, das in einem mehrstöckigen Wohnhaus liegt, in Brand zu setzen. Dafür habe er jedem 500 Dollar versprochen. Vor dem Brand hatten die jungen Leute von M. Ketebajew 30 000 Tenge (ein Dollar entspricht 153,4 Tenge) sowie Streichhölzer und Flaschen mit Benzin erhalten. Muratbek Ketebajew behauptet, nichts mit dem Brand zu tun zu haben.

Auf der Pressekonferenz erklärte N. Kydyrgoschajew erneut, dass die Polizei den Überfall auf das Büro der unabhängigen Zeitung "SolDat", zu dem es am 21. Mai gekommen war, aufgedeckt hat. Damals überfielen die Täter den Chef vom Dienst und einen Journalisten, nahmen Computer und 85 000 Tenge mit. Zwei Verdächtige waren von der Polizei festgenommen worden, als sie versuchten, das Diebesgut zu verkaufen. (lr)