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Polizei fasst "Marzipan-Erpresser"

19. September 2016

Aufatmen an Kieler Schulen: Ein Erpresser, der vergiftete Süßigkeiten an einer Grundschule ausgelegt hatte, ist nach Angaben der Ermittler gefasst. Er hatte die Handelskette Coop erpresst.

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Deutschland Manipuliertes Marzipan
An dieser Grundschule in Kiel legte der Erpresser vergiftete Süßigkeiten ausBild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

Tagelang verbreitete er Schrecken an Kieler Schulen, nun scheint der sogenannte Marzipan-Erpresser gefasst. Der 38 Jahre alte Verdächtige sei Montagfrüh in einer Wohnung in der Innenstadt festgenommen worden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA). An der Festnahme sei ein Spezialeinsatzkommando (SEK) beteiligt gewesen.

Handelskette Coop erpreßt

Der Erpresser hatte vergiftetes Marzipan an einer Schule ausgelegt und von der Handelskette Coop einen Millionenbetrag gefordert. Der Polizeisprecher sagte: "Damit können wir eine weitere Bedrohung zur Zeit ausschließen." Der Unterricht an den Kieler Schulen konnte somit wie geplant an diesem Montag wieder aufgenommen werden. Zugleich erinnerte der Sprecher an die bestehende Warnung, bei gefundenen Lebensmitteln besondere Vorsicht walten zu lassen. Vom Verzehr werde dringend abgeraten.

Deutschland Unternehmenssitz der Coop in Kiel
Die Handelskette Coop sollte einen Millionenbetrag bezahlenBild: picture-alliance/dpa/M. Scholz

Die Ermittlungen seien trotz der Festnahme noch nicht abgeschlossen, betonte der LKA-Sprecher. Der Zugriff erfolgte laut Polizei gegen 04.00 Uhr. In der Wohnung sei noch eine unbeteiligte Person gewesen. Noch an diesem Montag solle der mutmaßliche Erpresser dem Haftrichter vorgeführt werden. Weitere Details wollen die Ermittler ebenfalls im Laufe des Tages auf einer Pressekonferenz mitteilen.

Vergangene Woche war an einer Kieler Schule vergiftete Marzipanherzen ausgelegt worden. Sie waren mit einer Substanz versetzt worden, die gesundheitliche Beschwerden auslösen kann. Schwere Folgen oder gar Lebensgefahr schlossen Experten aber aus. Der Erpresser hatte auch mit Aktionen an weiteren Schulen gedroht.

as/stu (dpa, afp)