1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Entführte Anneli aus Sachsen ist tot

18. August 2015

Die seit vergangener Woche vermisste Anneli aus Sachsen ist tot. Bei der Leiche, die am Montagabend nahe Meißen entdeckt wurde, handele es sich um die 17-Jährige, teilte die Polizei mit.

https://p.dw.com/p/1GHH9
Pressesprecher der Polizeidirektion Dresden, Marko Laske (l-r), Kriminaloberrat, Detlef Lenk, Polizeipräsident Dieter Kroll, der Leitende Oberstaatsanwalt Erich Wenzlick und Oberstaatsanwalt Lorenz Haase bei einer Pressekonferenz (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Bungi

Polizeipräsident Dieter Kroll sagte vor Journalisten in Dresden, Anneli sei zum Opfer eines Tötungsverbrechens geworden.

Die Tatverdächtigen hätten die Unternehmertochter am Donnerstag vergangener Woche in ihre Gewalt gebracht, kurz nachdem sie mit ihrem Hund zum Gassigehen aufgebrochen war. Dabei sei sie ihren Entführern begegnet, die sie überwältigten und mit einem Auto davonfuhren.

Lösegeld gefordert

Unmittelbar danach hätten sich die Entführer mit Annelis Handy bei den Eltern der 17-Jährigen gemeldet und bis Freitagmittag 1,2 Millionen Euro Lösegeld gefordert. In einem zweiten Anruf hätten die Entführer gedroht, dass die Familie Anneli nicht wiedersehen werde, wenn sie das Geld nicht bezahle.

Porträt Anneli-Marie R. aus Meißen (Foto:dpa)
Am Fahrrad Annelis waren DNA-Spuren eines Verdächtigen gesichert wordenBild: picture-alliance/dpa/Polizei Dresden

Die Polizei und die Eltern des Teenagers hatten sich am Sonntagabend an die Öffentlichkeit gewandt. Darin hatten sie den Entführern zugesichert, "dass wir die angezeigten Forderungen erfüllen werden, um unser Kind bald in die Arme nehmen zu können".

Zwei Tatverdächtige festgenommen

Am Montagabend war dann die Leiche des Mädchens gefunden worden. Mehr als 1200 Beamte waren in die Suche nach dem Mädchen eingebunden gewesen, hieß es auf Pressekonferenz weiter. Bereits am Morgen hatte die Polizei mitgeteilt, zwei Tatverdächtige festgenommen zu haben.

Bereits am Sonntag war die erste Spur zu einem Tatverdächtigen aufgetaucht. Von ihm seien DNA-Spuren am Fahrrad der 17-Jährigen gesichert worden, berichtete Kroll. Diese Spuren hätten einen Treffer in der Datenbank ergeben und zu einem vorbestraften Mann geführt. Am Montag waren dann in Dresden und im bayerischen Bamberg zwei Männer festgenommen worden. Der in Dresden festgenommene Tatverdächtige habe schließlich den Hinweis auf den Fundort der Leiche gegeben.

Kein Sexualdelikt

Hinweise auf ein Sexualdelikt liegen laut Oberstaatsanwalt Erich Wenzlich nicht vor. Er sprach statt dessen von einem "Verdeckungsmord". Die Täter seien bei der Entführung nicht maskiert gewesen. Deshalb hätten sie sich entschlossen, das Mädchen umzubringen. "Habgier wird auch im Spiel sein", so Wenzlich. Wahrscheinlich sei das Mädchen am Freitag gestorben, einen Tag nach ihrer Entführung.

Nach Erkenntnissen der Fahnder wurde die Unternehmertochter nicht zufällig als Opfer ausgesucht. Mindestens einer der beiden Verdächtigen habe die junge Frau vermutlich vom Sehen gekannt, hieß es weiter. Außerdem hätten sich die mutmaßlichen Täter vor der Entführung wohl bei Facebook über ihr Opfer informiert.

uh/qu (dpa,afp)