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Politik direkt Forum vom 29. 10. 2009

12. November 2009

„Erfahrung oder Jugend: Was zählt mehr in der Politik?"

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Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler ist der Jüngste im neuen KabinettBild: picture-alliance / dpa

Informationen zum Thema:

Neueinsteiger und Altgediente - Angela Merkel und ihr neues Kabinett

Die schwarz-gelbe Regierungsmannschaft steht und es gibt Überraschungen. Wolfgang Schäuble wird Bundesfinanzminister und damit wichtigster Mann in Merkels Kabinett. Der "Shooting-Star" der alten Regierung, Karl-Theodor zu Guttenberg, muss sich jetzt als Verteidigungsminister beweisen, Guido Westerwelle will die große Tradition liberaler Außenpolitik fortsetzen. Für die größte Überraschung sorgt jedoch ein 36-Jähriger aus Hannover: Philipp Rösler wird Gesundheitsminister.

Unsere Frage lautet:

„Erfahrung oder Jugend: Was zählt mehr in der Politik?"

Antworten unserer Zuschauer:

Theodore Julian, Rumänien:

„Weder das eine, noch das andere zählt mehr! Worauf es bei Politikern ankommt, ist Weisheit und ein ehrenvoller Charakter. Das hat nicht unbedingt etwas mit dem Lebensalter zu tun!“

Ramiro Montañez, Argentinien:

„Ich glaube, dass Erfahrung mehr zählt als Jugend. Obwohl einige junge Politiker schon enormes Talent im Umgang mit in- und ausländischen Sachverhalten haben, fehlt ihnen manchmal die Abgebrühtheit, die ein reiferer Politiker aufgrund seiner Lebenserfahrung hat.“

Hannelore Krause, Deutschland:

"Beides zählt. Erfahrungen sammelt man im Laufe seines Lebens. Es gehörte zum guten Ton, eine politische Karriere erst im fortgeschrittenen Alter und mit den entsprechenden Erfahrungen hinzulegen, wenn man sich die sogenannten 'Sporen verdient' hatte. Konrad Adenauer wurde ja bekanntlich auch erst 73-jährig zum Bundeskanzler gewählt. Die heutigen Newcomer starten bereits nach ihrer Schul- bzw. Berufsausbildung ihre politische Karriere - erst im kleinen, dann im großen Stil. Einige bleiben auch auf der Strecke. Jung, dynamisch und erfahren. Das wäre das Ideal, funktioniert allerdings so nicht ganz. Denn die Alten mit entsprechender Erfahrung - auf die man keineswegs verzichten sollte und darf - möchten auch noch ein gewaltiges Wörtchen mitreden dürfen - und das ist auch gut so."

René Junghans, Brasilien:

"In der Politik zählt vor allem die Erfahrung, denn alle Entscheidungen haben weitgreifende Folgen. Unerfahrene Politiker richten mehr Schaden an, als dass sie Gutes tun. Man sieht das nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Natürlich muss man der Jugend eine Chance geben, ihre Fähigkeiten zu beweisen, aber das sollte zu Anfang auf weniger einflussreiche Arbeiten beschränkt bleiben. Hat der Jugendliche sich dann durch Kompetenz und Fachwissen hervorgehoben, wird er automatisch um eine Führungsstelle kämpfen und diese auch bekommen. Nur schön daherreden und gut aussehen, um in der Politik Karriere zu machen, davon haben inzwischen wohl alle die Nase voll. "

Erwin Scholz, Costa Rica:

"Ob jung, ob alt,

ein Herz, das kalt,

verdirbt das Land

durch Unverstand."

Herbert Fuchs, Finnland:

"In einem Symposion in Japan fragte eine ausländische Journalistengruppe, was das Kostbarste dort sei im Lande und sofort kam die Antwort: ‚Das sind unsere Alten, die uns mit ihren Erfahrungen sagen, welchen Weg wir einschlagen sollen.’ Ob das auch für die Politik zutrifft, ist eine heikle Frage, denn heutzutage im Zeitalter der Globalisierung ist gerade auch die junge Generation mehr am Ball als die ältere Generation was die Zukunft angeht. Es (geht nicht an, d. Red.), dass die sogenannten Alten die Jugend nicht an die Fleischtöpfe lässt. Nach meiner Meinung ist es angebracht, auch die junge Generation in die wichtige Sache Politik hineinwachsen zu lassen, damit die Mischung aus Jung und Alt sich in der Politik ergänzen kann zum Wohle des Volkes."

Ferenc Deak, Rumänien:

"Meiner Meinung nach zählt in der Politik beides, also neben der Jugend auch die Erfahrung."

Gerhard Seeger, Philippinen:

"Erfahrung ist immer nützlich und zählt entsprechend. Aber die heute Erfahrenen haben auch einmal jung und relativ unerfahren angefangen. Eine gute Mischung aus Erfahrenen und fähigen Jungen, die so zu Erfahrung kommen. Die Jungen sollten bereit sei, einen guten Rat der Älteren anzunehmen, die Älteren sollten aufgeschlossen sein für gute Vorschläge der Jungen."

Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.