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Politik direkt Forum vom 20. 01. 2011

27. Januar 2011
https://p.dw.com/p/QvxB

Die Sendung:

Deutschland hat wieder einmal einen Lebensmittelskandal. Die zuständige Bundesministerin fordert nun schärfere Kontrollen. Hilft das? Afghanistans neuer Botschafter in Berlin - ein Portrait. Völkermord in Ruanda - nun werden die Verbrechen von 1994 vor deutschen Gerichten verhandelt. Und: Übertriebener Datenschutz im Leistungssport?

Reaktionen unserer Zuschauer:

Cristina H. Bockmuhl, Philippinen (zu Dioxin-Skandal):

„Leider lernt das Gros der Deutschen viel zu wenig aus diesen zahllosen Miseren. Allzu schnell ist alles vergessen oder unter den Tisch gekehrt. Wieviele Skandale, ich kann sie nicht mehr zählen, gingen über TV und durch die Presse. Schnellschüsse der Politik waren die Reaktion. Verändert hat sich wenig. Durch Profitgier wechseln die Lebensmittelgangster immer schneller, denken nur an den Gewinn, nicht an die Mitmenschen. Teilweise sind die Verbraucher auch mitschuldig. Immer tiefere Preise für Ramschkost, das kann nicht gut gehen. Wenn die Geschäftemacher durch (den Boykott, d.Red.) entsprechender Produkte abgestraft werden, kommt sicher eine Reaktion. Der Verbraucher, das sind wir alle, muss handeln. Ansonsten steht die nächste Essengeschichte mit negativem Beigeschmack bald in den Medien. Der Gesetzgeber muss auch schärfer durchgreifen. Bitte an alle Mitleser: Bombardieren Sie Ihren Abgeordneten mit Mail und Briefen. Vielleicht wacht dann der eine oder andere Politiker rechtzeitig auf. Protest in sachlicher Form hat früher geholfen. Als die Kaffeemixer kleine Pakete in die Geschäfte bringen wollten, folgte (ein Kaufboykott, d.Red.). Aber, lang, lang ist das her, gelle! So könnte es gehen.“

René Junghans, Brasilien (zu Dioxin-Skandal, Völkermord-Prozess):

„Es ist wirklich erschreckend, wie schlecht die Kontrollen bei der Produktion von Lebensmitteln in Deutschland funktionieren; wie sonst kann man diese immer neuen Lebensmittelskandale erklären? Man bekommt den Eindruck, dass die Verantwortlichen selbst keine Nahrung zu sich nehmen, sonst würden sie sich ja selbst mitvergiften. Man weiß also wirklich nicht mehr, was man essen darf und was man am besten meidet. Völkermord in Ruanda: Ich verstehe nicht, was deutsche Gerichte damit zu tun haben. So grausam wie dieser Völkermord war, ist es doch ein rein internes Problem Ruandas, welches die Regierung von Ruanda lösen muss nach dort gültiger Rechtssprechung. Wenn die deutsche Regierung überall die Nase reinsteckt, macht sie sich nur unbeliebt, und ändern wird sie ganz gewiss nichts. Einmal geht es nach Afghanistan, dann werden somalische Piraten nach Deutschland gebracht und mit deutschen Steuergeldern durchgefüttert und abgeurteilt, jetzt ist es Ruanda, morgen ist es wer weiß wo. Lasst jedes Land seine eigenen Probleme lösen.“

Erwin Scholz, Costa Rica

Völkermord

Afrikas verlorne Kinder,

Mord ist angesagt,

vom Gegröl entmenschter Schinder

durch den Busch gejagt.

Und hingeschlagen in den Staub,

hilflos in der Not,

stechen jetzt viehisch rasend, taub,

Strolche wild sie tot.

Afrikanische Geschichten

aus dem schwarzen Land.

Hier zu hoffen, könnt es richten,

mangelts am Verstand.

Jedem Volk schläft in der Kiste

dieses Monster-Tier

und geführt auf seiner Liste,

stehn sie ein dafür,

über alle Zeitenwenden,

wenn sie im Reigen

wahnhaft fremdes Leben enden,

die "kühnen" Feigen,

aufgeputscht im Stammeswahnsinn,

mehr gelte ihr Hirn.

Schüf der Knödel etwas Frohsinn,

merkten sie, sie irr'n.

Die Redaktion von Politik direkt behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.