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Politik direkt Forum vom 14. 04. 2008

23. April 2008

"Können Stalker gestoppt werden?"

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Ein Stalker beobachtet eine Frau beim Telefonieren. Foto: Frank Kleefeldt dpa +++(c) dpa - Report+++Bild: picture-alliance/ dpa

Informationen zum Thema:

Wenn Liebe zum Wahn wird - Können Stalker per Gesetz gestoppt werden?

Den Opfern wird aufgelauert, sie werden verfolgt, am Telefon belästigt, zu Hause am Arbeitsplatz und in der Freizeit. Schätzungsweise eine halbe Million Deutsche werden Opfer von so genannten Stalkern. Meist sind es Frauen, die von ihren ehemaligen Partnern, aber auch von Personen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis verfolgt werden. Seit einem Jahr will die Bundesregierung mit einem speziellen Gesetz die Opfer schützen. Die Bilanz bisher ist ernüchternd: Den Opfern hilft das Gesetz kaum. Das Gesetz, so Opferorganisationen, sei ein Papiertiger - in der Praxis wirkungslos.

Unsere Frage lautet:

"Können Stalker gestoppt werden?"

Antworten unserer Zuschauer:

Friedrich Fortmüller, Argentinien:

"Die Frage müsste heißen : Sollten Stalker per Gesetz gestoppt werden? Denn ob sie es 'können', hängt wohl von den Möglichkeiten ab, die das Gesetz den Sicherheitskräften erlaubt. 'Sollten' bestimmt ja, nicht nur gestoppt, sondern bestraft werden."

Rolf G., Deutschland:

"Leben und Persönlichkeit sind die höchsten Güter der Menschen und sollten so gut es geht geschützt werden. Leider ist in unserer Gesellschaft das Eigentum das höchste Gut. Setzt man den Schutz des Kapitals und (den) des Lebens in Relation, erfahren wir, wie unwichtig ein Leben sein kann."

Gerhard Seeger, Philippinen:

"Natürlich muss es verboten sein. Nützen wird es zwar nichts, da man es hier mit Wahnbesessenen zu tun hat, die Verbote nicht stören. Es müsste die Möglichkeit geschaffen werden - was es in manchen Ländern in Form von ‚Restriction Order‘ gibt - den Stalkern zu verbieten, sich ihren Opfern (zu sehr zu nähern, d. Red.). Unterschreiten sie einen bestimmten Abstand, ist es eine Straftat, gegen die man vorgehen kann. Das ist wohl noch nicht ausreichend, doch wäre ein Anfang."

Werner Horbaty, Nicaragua:

"Es gibt ja seit einem Jahr ein Gesetz in Deutschland, sowie sicher auch in den meisten Ländern dieser Erde. Also: weg mit ihnen, hinter schwedische Gardinen!!"

Martin Burmeister, Venezuela:

"Stalker, die nachweislich andere Personen belästigen, sollten genauso von Polizisten 'gestalkt' werden, damit sie am eigenen Leibe spüren, was es bedeutet 'gestalkt' zu werden."

Herbert Fuchs, Finnland:

"Stalker sind nach meiner Meinung (...) totalkranke Zwangsneurotiker, denen man die furchtbare, kranke Gedankenwelt in der sie leben, nicht ansieht. Sollte sich das Opfer gefährdet sehen, müsste ein Polizist für Tage eingesetzt werden, um mit einer Kamera etc. festzuhalten, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelt (...). Sollte der Stalker nicht ablassen, müsste er damit rechnen, in eine geschlossene Anstalt (eingewiesen zu werden, d. Red.). Es wäre nicht schlecht, wenn die Tageszeitungen vor Ort im Wiederholungsfall ausführlich mit Bild berichten würden. Es gibt schon Wege, die Stalker zu stoppen."

Stephan Pabel, Brasilien:

"Jeder hat das Recht, das zu tun, was er will: zum Beispiel stehen und gehen und hinsehen, wie und wohin es ihm passt. Wenn das aber andere nicht nur belästigt, sondern bewusst zu etwas zwingen soll, was die Person nicht will und das diese Person terrorisiert und krank macht und in ihrer Bewegungsfreiheit einschränkt, muss das nicht nur gestoppt werden, sondern ggf. auch bestraft werden können. Man kann einen Menschen nicht tatenlos einem anderen psychisch kranken Menschen aussetzen - auch wenn die so zugefügten psychischen Schäden, Verletzungen bei dem anderen noch unsichtbar sind. Stalker üben psychische Gewalt aus, die psychische Verletzungen verursachen. Das hat nichts mit Freiheit zu tun."

Erwin Scholz, Costa Rica:

"Dunklen Schatten gleichen Stalker,

wahnverlor'ne Straßen-Walker.

Nicht Gesetze, Nachbarn stoppten

freiheraus diese Bekloppten."

Dianne Bates, Australien:

"Ja, ich glaube, dass Stalker gestoppt werden können. Wenn die Polizei bessere Strafverfolgungmöglichkeiten hat und die Stalker für ihre Taten ins Gefängnis kommen können. Die Regierung muss harte Gesetze erlassen, um die Stalker zu stoppen, zumal die Opfer unermesslich darunter leiden, ständig Angst um ihr Leben zu haben."

Helge Weyland, Argentinien:

"Aus Erzählungen von verschiedenen Freundinnen und Freunden ist das beste (Mittel) gegen solche Menschen eine ordentliche Tracht Prügel, an die sie sich immer erinnern. Das hat – wie mir berichtet wurde - geholfen."

Christiane Ullmann, Kanada:

"Das Opfer (meistens weiblich) muss das Ihrige tun: jede einzelne Episode akribisch niederschreiben: wann, wo, was getan, Autonummer, Art der Kleidung, Telefonschutz (sehr wichtig) und nicht den Mut verlieren. Sonst hat der Stalker gewonnen. Immer versuchen die Oberhand zu behalten - so schwer es auch ist."

Die Redaktion von ‚Politik direkt‘ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.