1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Politik direkt Forum vom 06.09.2012

13. September 2012
https://p.dw.com/p/167v1
11.2007 DW-TV Politik direkt Forum Archiv deu

Die Sendung:

Angriff auf einen Rabbi - ein antisemitischer Überfall und die Folgen;
Der Milliardenschirm - ein Politiker und die Euro-Rettung; Gefährliches Erbe - brisante Blindgänger des 2. Weltkriegs; Erzieher verzweifelt gesucht - Personalmangel in Kindergärten

Reaktionen unserer Zuschauer:

Friederike Humphrey, Singapur

"Ich habe mit großem Interesse ihren Beitrag über das neue Gesetz nächstes Jahr verfolgt und das in Deutschland viele Erzieherinnen gesucht werden. Aber eines haben sie nicht erzählt - das es viele qualifizierte Erzieherinnen mit guter Erfahrung in Deutschland gibt, die keinen Job bekommen, da die Kindertagesstätten sich weigern, sie ordentlich zu bezahlen. Sie sagen, egal wie viel Jahre Erfahrung sie schon haben, dass sie als Anfänger eingestuft werden und dementsprechend bezahlt werden. Meine Mutter ist seit über 30 Jahren Erzieherin. Wir waren länger aus Deutschland weg, aber meine Eltern wohnen schon wieder seit Jahren in Deutschland. Als sie zurückzogen, hat meine Mutter ewig versucht einen Job zu finden - erfolglos. Sie hat sich für etliche Stellen beworben. Von den meisten hat sie nie etwas gehört und bei den Interviews wurde ihr gesagt, dass sie wieder als Anfängerin eingestuft werde - mit 30 Jahren Erfahrung, und noch dazu international! Und nur des Geldes wegen. Und dazu kommt dann der Schichtdienst. Die Firmen wollen einfach nicht bezahlen und dann meckern sie, dass sie keine Leute kriegen. Und all die Leute, die sich umschulen lassen, sind dann natürlich alle Anfänger. Es ist auch interessant, wie viele Menschen sich plötzlich für Kinder interessieren und mit denen arbeiten wollen. Meine Mutter arbeitet mittlerweile für sich selbst als private Englischlehrerin."

Eleonore Klein, Deutschland

„Der Angriff auf einen Rabbiner und dessen fünfjährige Tochter durch arabischstämmige Jugendliche und neuerdings auch Übergriffe auf jüdische Mitbürger in unserer Stadt muss uns nachdenklich stimmen und uns wachrütteln. ... Wehret den Anfängen....! Da wird deutsche Polizei von wütenden Salafisten angegriffen, Kurden gehen bei einer Kundgebung auf deutsche Polizisten los und verletzen sie. Hinzu kommen die vielen Ausschreitungen dieser Bevölkerungsschichten, bei denen Messerstechereien auf der Tagesordnung stehen. Die Gewalt von Migranten arabischer und türkischer Herkunft nimmt immer mehr zu. All das spiegelt einmal mehr das Scheitern unserer Integrationspolitik wider. Sie sollen sich nicht integrieren und schon gar nicht assimilieren. Außerdem können sie sich mit unserer Kultur nicht so richtig anfreunden. Viele haben keinen Job und lassen ihren Frust auf kriminelle Art und Weise freien Lauf.“

Erwin Scholz, Costa Rica

Überfall

Als Hordenmitglied überfallen
ihn, der da anders, diese Tat
scheint einem Feigling zu gefallen
bis hin zum Krieg, tut es ein Staat.


Kindergarten

Ein Garten für die Kleinsten,
sie sind nun mal die Feinsten
und dann fehlt der Erzieher?
Es triezt das Amtsgewieher.


Milliardenschirm

Sie spannen den Schirm.
Ein großer tät Not.
Und wenn sie sich irrn,
gibt's Wasser und Brot.


Blindgänger

Der große Krieg, bald siebzig Jahre vorbei,
immer noch gut für ein Überraschungsei.
Kann leider es nicht in der Pfanne braten.
Es explodiert. Es ist einfach missraten.

Hannelore Krause, Deutschland

„Erzieher: Die Umschulung von Langzeitarbeitlosen und Bauarbeitern ist schon eine gute Sache, aber muss es unbedingt zur Erzieherin oder zum Erzieher sein? Diesbezügliche Versuche haben wohl ergeben, dass dies ein Flop ist. Es gibt doch noch zig andere Berufe, die man - nach entsprechender Umschulung - mit diesen Menschen besetzen könnte. Der Beruf des Erziehers setzt eine langjährige Ausbildung voraus und eine entsprechende Schulbildung. Langzeitarbeitslose vielleicht in einem Crash-Kursus auszubilden, stellt für diesen Berufszweig eine Erniedrigung dar. Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren zu betreuen, hat nichts mit Aufbewahrung zu tun. Da sind pädagogische Kenntnisse gefragt. Und die werden durch eine längere Ausbildung und Praktika erzielt. Vielleicht kann man Erzieherinnen und Erzieher zurückerobern, die diesem Berufsstand wegen schlechter Bezahlung den Rücken gekehrt haben.“

Die Redaktion von ‚Politik direkt’ behält sich das Recht vor, Zuschriften zu kürzen.