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Polisario-Sprecher: UN hat in Westsahara versagt

14. Juni 2004

Jamal Zakari, Sprecher der Befreiungsbewegung Polisario, im Interview mit DW-WORLD.DE

https://p.dw.com/p/5BNI


Jamal Zakari, Sprecher der Befreiungsbewegung Polisario in Deutschland, äußert sich im Interview mit DW-WORLD.DE zum Rücktritt von James Baker als UN-Sonderbeauftragter für die Westsahara: Es sei "verständlich vor dem Hintergrund der marokkanischen Blockadehaltung".


Bakers Rücktritt sei ein "schwarzer Tag" nicht nur für die Sahrauis, sondern er zeige auch das Scheitern der UN: "Unser Volk hat das Vertrauen in die UN verloren. Ich weiß nicht, was sie jetzt noch tun kann, um dieses wiederherzustellen. Seit Jahren versucht die UN erfolglos ihre Resolutionen durchzusetzen. Die meisten von uns wollen nur noch, dass die UN ihre Sachen packt. Wenn die UN nicht in der Lage sind, ihre Resolutionen durchzusetzen, dann müssen sie auch gehen. Das bedeutet aber auch, dass wir den Krieg wieder aufnehmen müssen, auch wenn wir das nicht wollen." Bakers Plan sei schließlich nicht die einzige Option gewesen. "Wir haben den Krieg nie verloren, sondern uns nur zu einem Waffenstillstand bereit erklärt, unter der Bedingung, dass man uns unser Recht auf Selbstbestimmung zugesteht."


Scharfe Kritik übt Zakari an der Haltung Frankreichs, das Marokko immer bedingungslos unterstützt und den Baker-Plan abgelehnt habe. "Frankreich hat eine sehr negative Rolle gespielt - nicht nur für uns, sondern auch für den Frieden in der Region und in Europa."


14. Juni 2004

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