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Polens wichtigstes Spiel

Olivia Fritz8. Juni 2012

Große Erwartungen vor dem Eröffnungsspiel: Gastgeber Polen fiebert der Partie gegen Ex-Europameister Griechenland entgegen. Im späten Spiel stehen sich Favorit Russland und Tschechien gegenüber.

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Feuerwerk über dem Warschauer Nationalstadion (Foto: dapd)
Bild: dapd

"Er ist wie ein Fuchs im Käfig", beschrieb Polens Co-Trainer Jecek Zielinski den Gemütszustand von Nationalcoach Franciszek Smuda. Alle Augen werden im Eröffnungsspiel am Freitag (08.06.2012, ab 17:45 MESZ im DW-Liveticker) auf dessen Mannschaft gerichtet sein - vom Gastgeber erwartet man wegen des Heimvorteils intuitiv immer eine ganz besondere Leistung. Für Polen ist es das größte Sportereignis der Geschichte. Die Euphorie im Land ist riesig, so manch ein Experte bescheinigt dem Mitausrichter bereits eine Art Geheimfavoriten-Status. "Wir wollen versuchen, der großen Verantwortung gerecht zu werden", verspricht Smuda, der vor allem auf das Trio von Borussia Dortmund setzt: Jakub Blaszczykowski, Robert Lewandowski und Lukasz Piszczek.

"Das ist die Chance unseres Lebens", sagt Lewandowski. "Ganz Polen wird davon profitieren." Doch Polen nimmt erst zum zweiten Mal an einer Europameisterschaft teil. 2008 scheiterte man bereits in der Vorrunde. "Der Druck ist seit der Auslosung noch höher geworden", gibt Blaszczykowski zu bedenken. Die Gruppe A sei leicht zu schaffen, denken viele.

Griechenland spielt gern Spielverderber

Der erste Gegner Griechenland gilt als der leichteste, ein Sieg soll her im Eröffnungsspiel. Dabei stehen die Griechen in der Weltrangliste 51 Plätze vor Polen und gewannen sogar schon einmal die EM (2004), damals noch mit dem deutschen Trainer Otto Rehhagel. Und die Griechen haben gute Erfahrungen mit Eröffnungsspielen gesammelt: Vor acht Jahren bezwangen sie Gastgeber Portugal - im Eröffnungsspiel und später im Finale. "Wir fürchten nichts und niemanden. Griechenland hat schon einmal eine Partie platzen lassen", warnt daher Abwehrspieler Georgios Tzavellas vor allzu großer polnischer Blauäugigkeit.

Griechische Spieler nach dem EM-Sieg 2004 (Foto: AP)
2004 wurde Griechenland überraschend EuropameisterBild: AP

Trainer Fernando Santos setzt auf ein Defensivbollwerk à la Rehhagel. In den zehn Qualifikationsspielen kassierten die Hellenen gerade einmal fünf Gegentore. "Wir sind nicht Spanien oder Deutschland", verteidigt der Schalke-Profi Kyriakos Papadopoulos die Mauertaktik.

Russland Favorit gegen Tschechien

Im zweiten Duell am 8. Juni stehen sich Russland und Tschechien gegenüber. Dabei geht Russland mit großem Selbstbewusstsein in die Partie, denn die Generalprobe ist mit einem 3:0-Erfolg gegen Italien mehr als gelungen. Dennoch warnt Russlands Nationalcoach Dick Advokaat vor Überheblichkeit: "Auch wenn es eine Tracht Prügel für Italien war, macht uns das nicht zum EM-Favoriten", betonte der nach der EM zum PSV Eindhoven wechselnde Trainer. "Wir wollen gut ins Turnier starten, haben aber keine Stars wie Italien und Holland." Mit der ältesten Mannschaft des Turniers um die Stars Andrej Arschawin und Pawel Pogrebniak will Advokaat das Viertelfinale erreichen und damit der nationalen Kritik an der Fußball-Auswahl Einhalt gebieten. Russland ist seit Februar 2011 in 14 Spielen unbesiegt. Der Nachfolger von Guus Hiddink sieht sein eigenes Team allerdings nur als Außenseiter, Favorit sei Deutschland.

Tschechien hofft vor allem auf seinen Torwart Petr Cech, der mit seinen Paraden zuletzt gegen Bayern München glänzte und mit dem FC Chelsea den Champions-League-Pokal gewann. "Die Karten sind gleichmäßig verteilt", glaubt Cech. Sein Nationaltrainer Michal Bilek sieht im ersten Spiel eine Art Vorentscheidung: "Vielleicht haben wir unseren härtesten Gegner. Der Favorit in unserer Gruppe ist Russland." Der tschechische Kapitän und ehemalige Dortmunder Tomas Rosicky plagte sich zuletzt mit Wadenproblemen, kann aber voraussichtlich spielen. "Tomas gehört zu unseren wichtigsten Spielern, wann immer wir ihn in unserer Mannschaft haben, sind wir deutlich stärker", sagte Bilek, der aber um den Einsatz von Stürmer Milan Baros (Oberschenkelverletzung) bangt.

Russischer Spieler Andrej Arschawin (Foto: picture-alliance/dpa)
Andrej Arschawin ist Russlands größter StarBild: picture-alliance/dpa