Polens Traum vom Viertelfinale
15. Juni 2012In der Gruppe A ist noch nichts entschieden. Alle vier Mannschaften können noch das Viertelfinale erreichen. Nach den zwei Unentschieden gegen Griechenland und Russland stehen die Polen aber unter Druck. Sie belegen Platz drei in ihrer Gruppe A, doch nur die beiden bestplatzierten Teams kommen jeweils weiter. Mit zwei Punkten auf dem Konto stehen die Aussichten vor dem Entscheidungsspiel am Samtag (20:45 Uhr MESZ) gegen Tschechien trotzdem nicht schlecht, denn die Polen haben es selbst in der Hand: Mit einem Sieg über den Tabellenzweiten wären sie für das Viertelfinale qualifiziert. Noch ist fraglich, wer im Tor stehen wird: Stammkeeper Wojciech Szczesny hat seine Rotsperre abgesessen und könnte Przemyslaw Tyton ersetzen, der gegen Griechenland einen Elfmeter hielt. Nationalcoach Franciszek Smuda lässt sich nicht in die Karten gucken: "Verdienste haben keine Bedeutung", macht er klar. "Beide sind in sehr guter Verfassung, es gibt keine großen Unterschiede."
Die Tschechen haben nach dem Sieg über Griechenland und der Niederlage gegen Russland nur einen Punkt mehr auf dem Konto als die Polen. Mit einem Sieg wären sie automatisch weiter, unter Umständen reicht auch ein Unentschieden. Trainer Michal Bilek bangt um den Einsatz von Spielmacher Tomas Rosicky, der Probleme an der Achillessehne hat. Bilek hält an dem Einsatz des umstrittenen Stürmers Milan Baros weiter fest.
Russland ist Favorit
Tabellenführer Russland hat die besten Karten: Vier Punkte haben die Russen auf dem Konto und mit Griechenland (20:45 Uhr) den vermeintlich schwächsten Gegner im dritten Vorrundenspiel. Dennoch hält Stürmer Roman Pawljutschenko die Partie für die schwerste in der Gruppenphase: "Das wird noch härter für uns als gegen Tschechien und Polen", erklärte er auf der Homepage des russischen Fußballverbands. "Eigentlich beginnt schon die K.o.-Runde." Dabei reicht den Russen bereits ein Unentschieden. Sogar eine Niederlage könnte sich die Sbornaja unter bestimmten Voraussetzungen leisten. Mit einem Sieg wäre die russische Elf Gruppensieger und könnte nach dem zweiten und dritten Spieltag auch ihr Viertelfinale in Warschau austragen.
Überschattet wird der sportliche Erfolg der Russen von den massiven Ausschreitungen bei der Partie gegen Polen. Danach hatten zahlreiche russische Fans angekündigt, aus Angst vor weiteren Eskalationen abreisen zu wollen. "Siegen oder fliegen" lautet dagegen das Motto für die Griechen. Der Tabellenletzte kommt nur mit einem Erfolg über Russland weiter.