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Plus und Kaiser’s in Ungarn auf dem Vormarsch

10. Mai 2002

- Zehnprozentiger Marktanteil angestrebt

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Budapest, 8.10.2002, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch, Éva Cs. Farkas

Mangelnde Kundentreue, Preiskampf und hartnäckige Konkurrenz machen das Leben im Lebensmitteleinzelhandel und damit auch bei Plus Élelmiszer Diszkont Kft. schwer. Das in Ungarn seit 1992 ansässige Unternehmen bewegt sich nach einer Periode der Neupositionierung wieder in Richtung der positiven Bilanzen. Bis Ende 2002 sollen 22 Kaiser's- und 130 Plus-Filialen den rund zehnprozentigen Marktanteil im ungarischen Lebensmittelhandel sichern.

"Unser erklärtes Ziel ist eine Qualitätsexpansion", sagt Tibor Székács (32), Geschäftsführer der Plus Élelmiszer Diszkont Kft., "in erster Linie konzentrieren wir uns auf Budapest und das Umland." Das zur Tengelmann-Gruppe gehörende Unternehmen bemüht sich auf zwei Ebenen um die Gunst der ungarischen Verbraucher: Für den preisbewussten Kunden bieten die Plus-Filialen an die 2200 verschiedene Artikel zum Discountpreis an, für Liebhaber der großen Auswahl sorgen die Kaiser's-Supermärkte, meist in exklusiven Lagen, mit 12.000 Artikeln. (...)

Ein Zeichen dieser Entwicklung ist die für dieses Jahr geplante Neueröffnung von zwölf Plus-Filialen in Ungarn und einem Kaiser's-Supermarkt im zweiten Budapester Bezirk im August. Székács erzählt: "Wir versuchen natürlich in lohnende Projekte zu investieren, dies wägen wir auch bei der Standortwahl für unsere Geschäfte ab." Umsichtige Kapitalanlagen sind angesichts der steigenden Erwartungen und Preissensibilität der Kunden auch vonnöten, instabiles Konsumentenverhalten und abnehmende Kundentreue machen auch den Lebensmittelmarkt schwer berechenbar.

Spar, Match und Penny Market sind die Hauptkonkurrenten von Plus und Kaiser's, doch Untersuchungen belegen, dass nur ein Fünftel der Kunden einkaufsstättenloyal ist. "Der ungarische Konsument hat immer noch mehr Zeit als Geld, dies spiegelt sich auch im Einkaufsverhalten", verdeutlicht der gelernte Gastronom. "Wir versuchen jedoch ein auch für den Verbraucher lohnendes Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten." Er dementiert auch Meldungen über die Trennung von Plus und Kaiser's, die schon durch die im Verband mögliche größere Einkaufsmenge und die dadurch erzielbaren besseren Konditionen sinnlos wäre.

"Die in Deutschland spürbaren Teuerungen seit der Euroeinführung betreffen uns ebenfalls nicht", sagt der seit 1993 der Firma angehörende Székács, "da wir unsere Waren hauptsächlich aus Ungarn beziehen". Auf spezielle deutsche Produkte wird bei der Sortimentspolitik kein Wert gelegt, das Management konzentriert sich eher auf das Angebot von nachfragestarken Artikeln. Innovationsgeist beweist das 4200 ungarische Mitarbeiter beschäftigende Unternehmen jedoch mit Bioprodukten, die sich hierzulande erst mäßigen Konsums erfreuen.

Für die Zukunft hat sich die letztes Jahr 130 Mrd. Forint (ca.533,5 Mill. Euro - MD) Umsatz realisierende Plus Élelmiszer Diszkont Kft. ehrgeizige Ziele gesetzt. Auch die Firmenmitarbeiter stehen im Mittelpunkt der Bemühungen: "Ein Unternehmen kann ohne seine Angestellten nicht erfolgreich sein", weiß Székács, "deswegen gehören Zusatzleistungen und Aufmerksamkeiten, wie Blumen für unsere Damen am Weltfrauentag, zur Selbstverständlichkeit". Neben dem Ausbau der Marktanteile streben Plus und Kaiser's eine Erhöhung der Kundenbindung mit Steigerung der Zufriedenheit an, die sie mit einer verstärkten Konsumentenorientierung zu bewerkstelligen versuchen. Ein Instrument dieser Firmenpolitik ist die Supershop-Karte, die mit einem Punktebonussystem und in Kooperation mit anderen Unternehmen verstärkt Stammkunden schaffen soll. (fp)