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Pflichtaufgabe erfüllt

9. September 2009

Die deutsche Elf hat in der WM-Qualifikation gegen Aserbaidschan die erwarteten drei Punkte eingefahren. Gegen den vom früheren Bundestrainer Berti Vogts betreuten Außenseiter hieß es am Ende 4:0.

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Kapitän Michael Ballack (re.) eröffnet den deutschen Torreigen per Elfmeter. (Foto: AP Photo/Fabian Bimmer)
Kapitän Michael Ballack (re.) eröffnet den deutschen Torreigen per Elfmeter.Bild: AP
Oezil, Podolski, Ballack, Gomez und Schweinsteiger (v.li.) feiern das 1:0. (Foto: (AP Photo/Joerg Sarbach)
Oezil, Podolski, Ballack, Gomez, Schweinsteiger (v.li.).Bild: AP

Alles andere als ein klarer Sieg gegen Aserbaidschan sei eine Sensation, hieß es im Vorfeld. Nach 90 alles in allem durchwachsenen Minuten stand zwar ein deutlicher 4:0-Sieg, doch vom ganz großem Glanz war das Team von Bundestrainer Joachim Löw in Hannover weit entfernt. Den 30. Sieg im 43. Spiel unter Löw sicherten Kapitän Michael Ballack per Foulelfmeter (14.), Miroslav Klose, der nach seiner Einwechslung zur Pause gleich zweimal (55./66.) erfolgreich war, und Lukas Podolski (71.). "Wir haben das Soll erfüllt, jetzt geht es ans Eingemachte. Das Spiel in Russland wird das schwerste Spiel der gesamten Qualifikation", sagte Ballack im Anschluss: "Wir haben gut begonnen, nach dem Tor aber unerklärlicherweise den Faden verloren. Da sind wir nur hinterher gelaufen, das war ganz schlecht von uns. In der zweiten Halbzeit war es dann wieder okay."

Aserbaidschan protestiert, doch es gibt Elfmeter. (Foto: AP Photo/Joerg Sarbach)
Aserbaidschan protestiert, doch es gibt Elfmeter.Bild: AP

Durchwachsene erste Hälfte

Vor rund 35.000 Zuschauern in Hannover zeigte die deutsche Nationalelf eine bis auf einen Durchhänger am Ende der ersten Halbzeit ordentliche Leistung. Löw hatte seine Startelf im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen WM-Gastgeber Südafrika am vergangenen Samstag auf vier Positionen verändert. Neu in die Anfangsformation rückten Heiko Westermann und Per Mertesacker, die das Innenverteidiger-Pärchen bildeten, sowie Thomas Hitzlsperger und Lukas Podolski, der auf der linken Seite im Mittelfeld die erneut einzige Spitze Mario Gomez unterstützte. Wegen der mysteriösen Infektionskrankheit von Lokalmatador Robert Enke hütete erneut Rene Adler das Tor. Der Leverkusener bekam aber erst in der 37. Minute erstmals die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, als er einen Schuss von von Mahir Schukurow parierte. In der Anfangsphase waren die Gastgeber durchaus dominant. Podolski, Mesut Özil und Bastian Schweinsteiger vergaben bereits vor dem Führungstreffer gute Chancen. So war ein berechtigter Strafstoß zur Führung nötig, den Ballack sicher verwandelte. Da nach einer knappen halben Stunde jedoch ein deutlicher Bruch im Spiel zu bemerken war, wurde das DFB-Team zur Pause mit lauten Pfiffen in die Kabine begleitet.

Gelungene zweite Halbzeit

Podolski (li.) im Zweikampf mit Allachverdijew. (Foto: Marcus Brandt dpa)
Podolski (li.) im Zweikampf mit Allachverdijew.Bild: picture-alliance/ dpa

Löw reagierte und brachte zur Pause Miroslav Klose für Gomez und Andreas Beck für Marcel Schäfer. Ab der 50. Minute agierte das DFB-Team in Überzahl. Aserbaidschans Spielführer Samir Abbassow, der mit einem Foul an Podolski bereits den Foulelfmeter vor dem 0:1 verschuldet hatte, sah wegen eines Fouls an Klose die Gelb-Rote Karte. Der Platzverweis spielte der deutschen Elf in die Karten. Danach hatte sie leichtes Spiel. Nach schöner Vorlage von Philipp Lahm schoss Klose das 2:0, elf Minuten später legte er nach Vorlage von Andreas Beck aus spitzem Winkel zum 3:0 nach. Podolski beseitigte schließlich die letzten Zweifel, als er nach Kopfball-Ablage von Ballack völlig freistehend zum 4:0 einschoss. Özil hatte die beiden letzten Tore entscheidend eingeleitet. Beste deutsche Spieler waren Klose, Beck und Philipp Lahm. Der Bayern-Profi meinte selbstkritisch: "Wir müssen 25 Minuten in der ersten Halbzeit aufarbeiten. So darf man sich vor heimischem Publikum nicht präsentieren." Es sei deswegen schwierig geworden, weil man zu wenig Risikobälle gespielt habe, versuchte Klose den zwischenzeitlichen Durchhänger zu erklären: "In Russland haben wir nichts zu verlieren. Wir haben eine gute Mannschaft, um auch dort zu bestehen."

Vogts muss weiter Aufbauhilfe leisten

Am Ende war es eine deutliche Schlappe für Vogts (re.). (Foto:Marcus Brandt dpa)
Schlappe für Vogts (re.).Bild: picture-alliance/ dpa

Aserbaidschan präsentierte sich leicht verbessert gegenüber dem 0:2 im Hinspiel in Baku, hat auch nach acht Spielen aber nur einen Punkt und ein Tor auf dem Konto. Das Team aus dem Kaukasus, in der Weltrangliste 135 Plätze hinter dem Vierten Deutschland angesiedelt, hatte am vergangenen Samstag beim 1:2 gegen Finnland sein erstes Tor in der WM-Qualifikation erzielt.

Die Situation in der deutschen Gruppe

Mit dem Pflichtsieg hat die deutsche Nationalmannschaft den Kurs auf die WM 2010 in Südafrika gehalten und fliegt als Tabellenführer zum Gruppen-Endspiel nach Russland. Das direkte Duell der beiden Kontrahenten findet am 10. Oktober in Moskau statt. Die Russen gewannen mit 3:1 in Wales, haben aber mit 21 Punkten einen Zähler weniger auf dem Konto. Den zweiten Platz und die Teilnahme an den Play-offs haben sowohl die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw als auch die Russen aber schon sicher, da sich Verfolger Finnland beim 1:1 in Liechtenstein blamierte. Ein Remis in Russland und ein abschließender Sieg gegen Finnland würde dem DFB-Team somit sicher zur direkten WM-Qualifikation reichen.

Autor: Calle Kops

Redaktion: Stefan Nestler