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Peter Bofinger: "Exzellentes Jahr für die Weltwirtschaft"

8. Juni 2004

Wirtschaftsprofessor an der Uni Würzburg im Interview mit DW-TV

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"Es handelt sich um ein exzellentes Jahr für die Weltwirtschaft. Das Wachstum ist so stark wie lange nicht. Inflationsgefahren sind sehr begrenzt." Das sagte Peter Bofinger, Wirtschaftsprofessor an der Universität Würzburg und einer der Wirtschaftsweisen, im Interview mit DW-TV. Es sei "auch ganz normal", dass der Aufschwung in den einzelnen Regionen unterschiedlich sei. Bolfinger: "Es gibt eben Länder, die etwas dynamischer sind. Vor allem die Länder in Asien, die ja noch einen großen Aufholbedarf haben. Und es gibt Länder, wie die Vereinigten Staaten, die ihre Wirtschaftspolitik beherzter managen, als wir das tun." Euroland sei auch deshalb das Schlusslicht, "weil die Wirtschaftspolitik bei uns zurückhaltender und vorsichtiger ist als in anderen Regionen".

Zum heute beginnenden G8-Gipfel sagte Bofinger, er sehe einen Spielraum, "dass man in den USA die Zinsen um einen halben Punkt nach oben setzt", denn dort sei die Wirtschaftspolitik "hyperaktiv, zu expansiv nach normalen Maßstäben". Gleichzeitig sollten in Euroland die Zinsen um einen halben Prozentpunkt reduziert werden. "Damit hätte man mehr Wachstum in Euroland und etwas gedämpfteres Wachstum in den USA. Das wäre insgesamt für die Weltwirtschaft eine sehr positive Entwicklung", sagte Bofinger im deutschen Auslandsfernsehen.

In Deutschland hätten sich in den letzen Wochen die Anzeichen für eine Aufschwungskonstellation verbessert. "Wir haben sehr gute Daten bei der Produktion und beim Auftragseingang. Wir haben einen Wermutstropfen bei der Ölpreisentwicklung." Dies beeinträchtige das Wachstum bei allen Prognosen jedoch lediglich um einen Viertel Prozentpunkt. Und dass der Ölpreis auf diesem hohen Niveau bleibt, sei "noch nicht wahrscheinlich".

8. Juni 2004
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