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Pest grassiert auf Madagaskar

22. November 2014

Der Schwarze Tod raffte im Mittelalter Millionen Menschen dahin. Bis heute ist die Pest nicht völlig ausgerottet. Jetzt wird ein neuer Ausbruch aus Südostafrika gemeldet.

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Slum in Madagaskar (Foto: Getty Images)
Bild: ALEXANDER JOE/AFP/Getty Images

Auf Madagaskar grassiert nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Pest. Von August bis Mitte November hätten die Gesundheitsbehörden auf der Insel vor der Südostküste Afrikas 119 Infektionen registriert. 40 Menschen seien bereits an der hochgradig ansteckenden Krankheit gestorben, teilte die WHO in Genf mit.

Die Pest ist in mehreren Regionen des Landes ausgebrochen, auch in der Hauptstadt Antananarivo. Es besteht das Risiko, dass sich der Erreger dort aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte rasch ausbreitet. Die Situation wird durch die Resistenz der Flöhe gegen ein verbreitetes Insektenvernichtungsmittel zusätzlich verschärft. Regierung und WHO arbeiten gemeinsam daran, die Infektionskrankheit einzudämmen.

Ratten flüchten sich in Hütten

Ratte (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance.de

Auslöser der Pest ist das Bakterium Yersinia pestis. Meist sind es Insekten, die den Erreger weiterverbreiten, vor allem Rattenflöhe, die das Bakterium durch einen Biss auf den Menschen übertragen. Häufig suchen Ratten Schutz in menschlichen Behausungen.

Folge der Infektion ist die sogenannte Pestsepsis, also eine Entzündungsreaktion des Körpers, die mit Verwirrtheit, Fieber, Lethargie und Nierenversagen einhergeht. Zwischen 1347 und 1352 starben an der als "Schwarzer Tod" bekannten Pandemie in Europa zig Milllionen Menschen. Heutzutage sind bei rechtzeitiger Diagnose die Heilungschancen durch Antibiotika hoch.

jj/rb (dpa, WHO)