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Politik

Perus Ex-Präsident Fujimori begnadigt

25. Dezember 2017

Alberto Fujimori hatte Peru zehn Jahre lang mit harter Hand regiert. In der Folge wurde er zu 25 Jahren Haft verurteilt. Jetzt aber wurde der frühere Staatschef des südamerikanischen Landes begnadigt.

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Peru | Ex-Präsident Alberto Fujimori
Bild: Reuters/P. Olivares

Perus Ex-Präsident begnadigt

Der 79-jährige Ex-Staatschef und sieben weitere Betroffene würden aus "humanitären Gründen" vorzeitig aus der Haft entlassen, teilte Perus Präsident Pedro Pablo Kuczynski mit. Sein Amtsvorgänger Fujimori leide an einer unheilbaren Krankheit, heißt es in der Erklärung unter Verweis auf ein ärztliches Gutachten weiter.

Wiederholt im Krankenhaus

Erst am Samstag war der Ex-Staatschef mit Herzrhythmusstörungen ins Krankenhaus gebracht worden. Er wurde in den vergangenen Jahren mehrfach wegen gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus behandelt.

Fujimori hatte Peru von 1990 bis 2000 mit harter Hand regiert. Ihm wird unter anderem der Einsatz von Todesschwadronen vorgeworfen. Seit 2005 verbüßte er eine 25-jährige Haftstrafe wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Nach peruanischem Gesetz kann der Präsident Begnadigungen am 28. Juli, dem peruanischen Unabhängigkeitstag, oder an Weihnachten aussprechen. Schon vorher hatte es in der Hauptstadt Lima Spekulationen gegeben, dass Fujimori an Weihnachten begnadigt werden könnte.

Fujimori-Sohn hält sich zurück

Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass Kuczynski am Donnerstag nur knapp einer Amtsenthebung entgangen war und dies mit Hilfe von Fujimoris jüngerem Sohn Kenji möglich geworden war. Kenji hatte sich bei der Abstimmung im Parlament über die Zukunft von Kuczynski der Stimme enthalten.

Allerdings hat Kuczynski nicht die ganze Fujimori-Familie auf seiner Seite. Eingeleitet wurde das Verfahren wegen Korruptionsvorwürfen gegen den jetzt amtierenden Präsidenten von Fujimoris Tochter Keiko. Sie hatte die Präsidentenwahl 2016 nur knapp gegen den ehemaligen Wallstreet-Banker Kuczynski verloren und führt nun die größte Oppositionspartei des Landes an.

haz/jm (afp, rtr, dpa)