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Peking - Stadt im Umbruch

28. Juni 2012

Wenn es um die Baustelle Olympia 2008 geht, ist kein Superlativ zu hoch gegriffen. Am 17. Dezember 2007 zeigt DW-TV "Peking - Stadt im Umbruch".

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Peking auf dem Weg zu einer MegalopolisBild: DW-TV

Um den eigenen Ambitionen zu genügen, haben die Chinesen westliche Stararchitekten mit dem Bau ihres Traumes beauftragt: Die chinesische Hauptstadt will aber nicht nur "die besten Spiele aller Zeiten" austragen, die Stadt soll eine Metropole, eine Megalopolis, der globalisierten Welt werden - um jeden Preis. Die Vergabe der Olympischen Spiele hat den Bauboom nicht ausgelöst, sie beschleunigt lediglich das atemberaubende Tempo einer Urbanisierung, die keine historischen Vorbilder kennt. So plant der Deutsche Ole Scheeren, Partner des niederländischen Architekturstars Rem Koolhaas, den wohl spektakulärsten Bau: einen 250 Meter hohen Turm in Form einer Schleife als gigantisches Fernsehzentrum für den größten chinesischen Staatssender CCTV.

Wie das Eingangstor zu einem neuen Jahrhundert ragen die Türme schief in den Pekinger Himmel, sie sehen aus als wollten sie stürzen, aber sie trotzen der Schwerkraft. Ein umstrittenes Projekt, teuer, riesig und technisch schwierig. Wir besuchen mit Ole Scheeren die Baustelle. Er selbst glaubt, dass dieses Projekt nirgendwo sonst auf der Welt realisierbar gewesen wäre. Am rechten Ort zur richtigen Zeit mit der entsprechenden architektonischen Vision.

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Das CCTV-Gebäude scheint dem Sturz zu trotzenBild: DW-TV

Weitere Blickfänge sind das neue Nationalstadion des Schweizer Architekturbüros Herzog & deMeuron in der Form eines "Vogelnestes" und der danebenliegende Würfel des Schwimmzentrums, das von Australiern entworfen wurde.

Werden diese beiden künftigen Symbole der Olympischen Spiele in Peking von internationalen Architekturbüros geplant, so hat das kaum weniger auffallende Daten- und Kontrollzentrum "Digital Beijing" der Pekinger Architekt Zhu Pei gebaut. Das Gebäude sieht aus wie die Hauptplatinen eines Computers. Die graue Fassade wird an den Seiten durch schmale vertikale Kanäle durchbrochen. LED-Panels, durch die Wasser geleitet wird, erleuchten das Gebäude.

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Der Pekinger Architekt Zhu Pei vor dem von ihm gebauten "Digital Beijing"Bild: DW-TV

Die High-Speed-Urbanisierung Pekings bringt nicht nur Chancen, sondern birgt auch Gefahren. Wie kann die Umweltverschmutzung bekämpft werden? Wie kann der Verkehrskollaps verhindert werden, wenn jeden Monat 30.000 Autos neu zugelassen werden? Und wo neues entsteht, muss natürlich altes weichen. Hutongs, das sind die engen Gassen, bestimmten früher das flächige Stadtbild Pekings. Die meisten dieser Viertel mussten inzwischen Hochhäusern weichen, die Einwohner ziehen in die Neubauviertel, die an den Rändern der Stadt hochgezogen werden. Nichts bleibt in Peking wie es ist. Auch nicht im Zentrum. Das am Tiananmen-Platz gelegene Nationalmuseum mit seinen chinesischen Kulturschätzen aus fünf Jahrtausenden sieht von außen unverändert aus, doch die Wand ist eine Fassade, dahinter befindet sich eine riesige Baustelle. Das Museum wird von dem deutschen Büro gmp umgestaltet. Der Architekt Meinhard von Gerkan spricht von "einer Operation am offenen Herzen".

Und während alle nur über Gebäude, Geld und Stararchitekten reden, hat in der Hauptstadt schon das begonnen, worum es im nächsten Jahr vorrangig gehen sollte: es gibt Wettkämpfe. Fertiggestellte Hallen sind schon im Testbetrieb. Die Sportler testen die Anlagen, die Chinesen die Organisation. Und um die Pekinger auf die Besucher aus dem fernen Westen einzustellen, erteilen Nachbarschaftkomitees Unterricht in "Wie-begrüße-ich-einen-Ausländer".

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Hutongs - Gassen wie sie typisch waren im alten PekingBild: DW-TV

ACHTUNG - Neue Sendezeiten:

DW-TV
MO 17.12.2007 - 15:30 UTC
DI 18.12.2007 - 03:30 UTC, 21:30 UTC
MI 19.12.2007 - 09:30 UTC

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DI 18.12.2007 - 03:30 UTC, 21:30 UTC