1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Patricia" stoppt Formel 1

25. Oktober 2015

Erst wurde der Start fünf Mal nach hinten verlegt, dann wurde die Formel-1-Qualifikation für den Großen Preis der USA wegen der Hurrikan-Ausläufer ganz auf Sonntag verschoben. "Patricia" wurde inzwischen etwas schwächer.

https://p.dw.com/p/1GtoK
Formel 1, Freies Training zum Großen Preis der USA in Austin
Schon beim freien Training gab es in Austin heftigen Regen und SturmBild: REUTERS/Adrees Latif

Land unter in Austin, Texas: Ein heftiges Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen hat einen Schlagabtausch zwischen Lewis Hamilton (Mercedes) und Ferrari-Star Sebastian Vettel am Samstag verhindert. Nachdem der Beginn der K.o.-Ausscheidung fünfmal verschoben worden war, der heftige Regen und Sturm aber anhielten, wurde das Formel-1-Qualifying auf Sonntag verlegt. Es soll nun um 09.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) stattfinden. Der Rennbeginn ist für 14.00 Uhr (20.00 Uhr MEZ) geplant. Beim 16. Saisonlauf kann WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton im Mercedes vorzeitig seinen dritten WM-Titel perfekt machen.

Weniger Schäden als befürchtet

Rekord-Hurrikan Patricia hat sich unterdessen über dem mexikanischen Festland deutlich abgeschwächt und bisher weit weniger Schäden angerichtet als befürchtet. Er wurde daher zum Tropensturm herabgestuft.

Mexiko hatte mit einem umfangreichen Frühwarn- und Evakuierungssystem auf den Hurrikan reagiert und so verursachte der Wirbelsturm bis jetzt weniger Schäden als befürchtet. Verletzte oder gar Todesopfer gab es nicht. Wie der mexikanische Zivilschutz am Samstag mitteilte, wurden zuletzt nur noch Windgeschwindigkeiten von 80 Kilometern pro Stunde gemessen, allerdings begleitet von heftigem Starkregen. Die Behörden warnten daher vor möglichen Überschwemmungen und Erdrutschen.

Von 400 auf 120 Kilometer pro Stunde

Präsident Peña Nieto rief die Bevölkerung auf, weiterhin wachsam zu bleiben und den Anweisungen der Behörden zu folgen. "Bislang haben die Alarmsysteme und der Zivilschutz funktioniert", lobte Nieto, der die Entwicklung des Sturms aus der Kommandozentrale der nationalen Sicherheitskommission verfolgte.

An der Pazifikküste Mexikos hatte "Patricia" für 4,5 Meter hohe Wellen gesorgt, Regen peitschte durch die Straßen, viele Häuser waren mit Spanplatten verbarrikadiert worden. Tausende Menschen hatten sich in Notunterkünfte begeben oder die Küstenregion verlassen. Auf dem Meer war "Patricia" noch der bisher schwerste registrierte Hurrikan der nördlichen Hemisphäre und hatte als sogenannter Kategorie-5-Hurrikan Geschwindigkeiten von bis zu 400 Kilometern pro Stunde erreicht. Die Pazifikküste Mexikos traf der Wirbelsturm dann "nur" noch mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde.

Auswirkungen auch in Texas

Doch noch ist "Patricia" so stark, dass in Teilen des US-Bundesstaats Texas Flutwarnungen ausgegeben wurden. Nachdem es bereits in den vergangenen Tagen heftig geregnet hatte, warnten Meteorologen auch für Texas vor schweren Überschwemmungen. Südlich von Dallas waren mehrere Fahrzeuge auf überfluteten Straßen steckengeblieben. Ebenfalls in Texas entgleiste ein Güterzug, nachdem die Erde unter den Schienen weggespült worden war. Aber auch in den USA kamen bislang keine Menschen durch "Patricia" zu Schaden.

Hurrikan "Patricia" trifft auf eine Ferienanlage im mexikanischen Bundesstaat Jalisco (Foto: picture-alliance)
Abgeschwächt an Land aber auf dem Meer war Patricia der schwerste Wirbelsturm, den es je auf der nördlichen Erdhalbkugel gabBild: picture-alliance/ZUMAPRESS.com

Nach Ansicht der Umweltschutzorganisation Greenpeace ist der Rekord-Wirbelsturm eine Folge des menschengemachten Klimawandels. "Dieser Hurrikan ist kein Naturphänomen mehr, sondern ein Monstersturm, den wir mit unserem Ausstoß von Treibhausgasen selbst gezüchtet haben", sagte der Klimaexperte Karsten Smid.

cw/fab (sid, dpa)