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Pater Eberhard von Gemmingen: Papst hat Kondome nicht strikt verboten

18. März 2009

Leiter der deutschen Redaktion von Radio Vatikan in Rom im Interview der Deutschen Welle

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„Papst Benedikt XVI. hat das Kondom nicht so strikt verboten, wie das dargestellt wird.“ Das sagte der Leiter der deutschen Redaktion von Radio Vatikan in Rom, Pater Eberhard von Gemmingen, im Interview der Deutschen Welle. „Der Papst hat nur gesagt, das Kondom ist keine ‚Lösung’. Darüber sind sich hoffentlich alle einig“, so der Pater.

Die Ursachen für AIDS seien in Armut, Diktaturen und weltweiten Ungerechtigkeiten in der Wirtschaft zu suchen. „Wenn die Afrikaner so reich wären wie wir, gäbe es dort weniger AIDS.“ Die Lösung liege daher in der Überwindung der Armut. Pater von Gemmingen: „Man kann nicht sagen: Nehmt Kondome und alles ist gelöst. Das ist wirklich Lügerei.“

Der Pater räumte ein, dass sich Hilfskräfte vor Ort durch die Aussagen des Papstes vor den Kopf gestoßen fühlen könnten. Kondome seien „Hilfsmittel in Notsituationen“, sagte er. Die Missionare und Mitarbeiter von Kirche in Afrika „wissen schon, wie man unterscheiden muss“, so Pater von Gemmingen in der Deutschen Welle. Papst Benedikt hingegen gehe es um Grundsätzliches, etwa wenn er sich dagegen wende, dass „die UNO predigt, Kondome zu verteilen. Da sagt der Papst: Das ist Quatsch, das hilft nicht.“

18. März 2009
14/09