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Paris lobt seine Soldaten

7. März 2013

Der französische Verteidigungsminister Le Drian hat bei einem überraschenden Truppenbesuch in Mali den Mut der Soldaten gelobt. Sie seien die "Speerspitze" im Kampf gegen islamistische Extremisten.

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Französische Soldaten in Mali (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images

Jean-Yves Le Drian äußerte sich bei einem Treffen mit Soldaten in Tessalit, das nahe der Front im Ifoghas-Gebirge in der Sahara im Nordosten Malis im Grenzgebiet zu Algerien liegt. Zuvor hatte der Minister das Tal von Amettetai im Gebirgsmassiv Adrar des Ifoghas besucht. Dort hatte es in den vergangenen Tagen heftige Gefechte französischer und malischer Soldaten mit islamistischen Kämpfern gegeben. Ausdrücklichen Respekt zollte Le Drian den bislang vier getöteten französischen Soldaten.

Frankreich hatte in seiner ehemaligen Kolonie am 11. Januar eine Militäroffensive gestartet, um den Vormarsch islamischer Extremisten aus dem Norden Malis in Richtung auf die Hauptstadt Bamako zu stoppen. Inzwischen haben die französischen Truppen zusammen mit Einheiten der malischen Regierung die Islamisten weitgehend aus den Städten des Nordens vertrieben. Parallel dazu sind in der Region auch Soldaten aus dem Tschad im Einsatz.

Rückzug "erst ab April"

Bei einem Besuch in Warschau hatte Frankreichs Präsident Francois Hollande am Mittwoch (06.03.2012) die bisherige Planung in Frage gestellt, bereits in diesem Monat mit dem Abzug der ersten der rund 4000 nach Mali entsandten Soldaten zu beginnen. Die "letzte Phase" des Militäreinsatzes in dem westafrikanischen Land werde noch den "gesamten März" andauern, sagte Hollande. "Erst ab April" werde es eine Reduzierung der Truppen in Mali geben. Le Drian bekräftigte bei seinem Truppenbesuch, die französische Mission sei erst erfüllt, wenn in Mali wieder Sicherheit herrsche.

Nach französischen Angaben setzen die Islamisten bei den Kämpfen auch Kindersoldaten ein. Bei einem Einsatz im Gebirgsmassiv Adrar seien zwei erst etwa 15 Jahre alte Kämpfer aufgegriffen worden, teilte ein Offizier mit. Vermutlich sei eine erhebliche Zahl von Kindern von den Dschihadisten quasi entführt und dann bewaffnet und trainiert worden. Die beiden Kinder würden dem Internationalen Roten Kreuz übergeben.

Die Identität der vor einer Woche in Nordmali getöteten mutmaßlichen islamistischen Terroristen ist nach wie vor nicht zweifelsfrei geklärt. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius teilte mit, die DNA-Tests der französischen Armee liefen noch. Der Tschad hatte am 1. und 2. März mitgeteilt, dass Soldaten im Norden Malis die Extremistenführer Abou Zeid und Moktar Belmoktar getötet hätten. Abou Zeid gilt als Kopf der Terrrorguppe "Al-Kaida im islamischen Maghreb". Belmoktar soll Drahtzieher des Terrorangriffs auf ein Gasfeld in Algerien im Januar gewesen sein.

Tschad: Terrorchef Belmokhtar angeblich tot

wl/rb (dpa, afp, ap)