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Paraguay: Wirbel um Präsidenten-Absetzung

24. Juni 2012

Die Amtsenthebung des Präsidenten von Paraguay, Fernando Lugo, sorgt auch in den Nachbarländern für arge Irritationen. Argentinien und Brasilien reagierten auf die Vorgänge, die manche als Staatsstreich bezeichneten.

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Der abgesetzte Präsident Paraguays, Fernando Lugo Foto: Reuters
Bild: Reuters

Aus Protest gegen die Absetzung des Präsidenten von Paraguay, Lugo, hat Argentinien seinen Botschafter aus dem Nachbarland abgezogen. In einer in Buenos Aires veröffentlichten Erklärung des argentinischen Außenministeriums hieß es, dies sei eine Reaktion auf die "schlimmen institutionellen Ereignisse" in Paraguay, welche "in der Absetzung des verfassungsmäßigen Präsidenten" gipfelten. Argentiniens Botschafter sei daher mit sofortiger Wirkung aus Asunción zurückgerufen worden.             

Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner hatte Lugos Absetzung bereits als inakzeptabel bezeichnet und von einem Staatsstreich gesprochen. Einen Tag nach dem Unterhaus des Parlaments hatte der Senat von Paraguay am Freitag dafür gestimmt, Lugo des Amtes zu entheben. Das Parlament macht den ehemaligen Bischof für den Tod von 17 Menschen bei Zusammenstößen zwischen Polizisten und protestierenden landlosen Bauern verantwortlich. Zum neuen Staatschef wurde der bisherige Vize Frederico Franco ernannt, der das Land bis zu den Wahlen im April 2013 führen soll.

Fernando Lugo zusammen mit der argentinischen Staatschefin Cristina Kirchner Foto: AP
Die argentinische Präsidentin Cristina Kirchner zusammen mit LugoBild: AP

Parlament als treibende Kraft

Auch in Brasilien zeigte man sich nicht amüsiert. Der brasilianischen Botschafter wurde ebenfalls aus Asunción zurückbeordert, zunächst allerdings nur zu Konsultationen über die Vorgänge in Paraguay.

ml/SC (rtr afp)