Papst prangert "erdrückende Routine" an
31. März 2018Ostern sei eine Einladung, "mit eintönigen Angewohnheiten zu brechen, unser Leben, unsere Entscheidungen und unsere Existenz zu erneuern", sagte Papst Franziskus bei der sogenannten Vigilfeier im Petersdom. "Es ist der Jünger von heute, der in Anbetracht einer Wirklichkeit verstummt ist, die glauben macht, dass man nichts tun kann, um so viele Ungerechtigkeiten zu überwinden, die viele unserer Brüder durchleben." Das leere Grab des ostermorgens "will aufrütteln, uns ermuntern zu glauben und Zuversicht zu haben", dass Gott überall und zu jedem Menschen "Zugang findet", so Franziskus in seiner Ansprache.
Es ist jedes Mal eine mystische Atmosphäre bei der Osternachtsmesse, die den Übergang von Karsamstag zum Ostersonntag markiert: Der Petersdom ist zunächst verdunkelt, der Papst schreitet mit einer Kerze hinein, zusammen mit einer langen Prozession von Kardinälen und Bischöfen.
Wie bei den Urchristen
Bei der Messe des katholischen Kirchenoberhaupts stand auch die Taufe von acht Erwachsenen an. Darunter ein Migrant aus Nigeria, der in Italien als Held gefeiert wurde, weil er einen bewaffneten Überfall durchkreuzt hatte. Die anderen Täuflinge stammen aus Italien, Albanien, USA und Peru. Der Papst spendete ihnen zudem die Erstkommunion und die Firmung. Im frühen Christentum war die Osternacht der übliche Tauftermin.
Ostern erinnert an die Auferstehung von Jesus Christus und ist daher für Christen in aller Welt das wichtigste Fest. Jedes Jahr kommen Hunderttausende Menschen über die Feiertage nach Rom. Nach mehreren Festnahmen von Terrorverdächtigen in Italien in den vergangenen Tagen galten besonders strikte Sicherheitsvorkehrungen.
Am Sonntag feiert der Papst dann mit zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz die traditionelle Ostermesse. Anschließend spendet er den Segen "Urbi et Orbi" (Der Stadt und dem Erdkreis).
fab/AR (dpa, kna)