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Pandas mit gutem Genmaterial

Brigitte Osterath28. Juli 2014

In freier Wildbahn leben nur noch etwa 1600 der schwarz-weißen Bären, die ein Symbol für den Artenschutz wurden. Aber die Nachzucht in Zoos läuft inzwischen - größtenteils - erfolgreich, wie eine aktuelle Studie zeigt.

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Panda-Babys im Nachzuchtzentrum von Chengdu Foto: REUTERS/China Daily
Bild: Reuters

Große Pandas vermehren sich in Gefangenschaft nur schwer - das hat den Artenschützern von jeher Sorgen gemacht, ist ihre Zahl in den heimischen Wäldern Chinas aufgrund von Lebensraumzerstörung doch gefährlich gering. Aber ausgeklügelte Befruchtungstechniken haben inzwischen auch in Zoos kleine Pandababys zur Welt kommen lassen.

Um zu untersuchen, wie erfolgreich diese Nachzuchtprogramme sind, haben Fuwen Wei von der Chinese Academy of Sciences in Beijing und seine Kollegen die Erbanlagen von 240 Pandabären aus vier Nachzuchtprogrammen in China genauer unter die Lupe genommen.

Und nun gibt es gute Neuigkeiten, schreiben sie im Journal "Molecular Biology and Evolution": Wenig Inzucht und eine hohe genetische Vielfalt habe man bei den nachgezüchteten Bären gefunden.

Auswilderung gut möglich

Die gesamte Population in Gefangenschaft sei genetisch gesund, schreiben die Forscher. Es sei daher nicht nötig, noch mehr wildlebende Pandabären zu fangen - um noch mehr neue Gene in den Topf der Nachzuchtprogramme zu werfen. Denn die seien bereits voll genug.

Pandabärbaby im Zoo Foto: EPA/TAIPEI ZOO
Immer ein großer Grund zur Freude für Artenschützer: Ein neues Pandabärbaby ist auf die Welt gekommenBild: picture-alliance/dpa

Außerdem sollte es in Zukunft möglich sein, die nachgezüchteten Pandabären auszuwildern, schlussfolgern die Autoren. Bei gezüchteten Tieren ist eine hohe genetische Vielfalt wünschenswert, damit sich keine Erbkrankheiten durchsetzen.

In der Freiheit ermöglicht es eine hohe genetisch Vielfalt den Tierpopulationen, sich besser auf sich ändernde Umweltbedingungen einzustellen. Denn so sind mehr Erbanlagen vorhanden, die für eine neue Situation günstig sein könnten, und die Wahrscheinlichkeit, dass Tiere überleben, wird größer.Insgesamt sind die Tiere dann besser gegen das Aussterben - durch Krankheiten oder den Klimawandel beispielsweise - gewappnet. Gegen Wilderei und Lebensraumzerstörung schützen aber auch die besten Gene nichts.

Ein Wackelkandidat

Eines der vier Nachzuchtzentren, in Louguantai in der Provinz Shaanxi, muss allerdings laut Wei und Kollegen in Zukunft vorsichtig sein. Sein Risiko für Inzucht sei höher als bei den anderen untersuchten Zentren, heißt es in der Studie. Das Zentrum müsste mehr Sorgfalt an den Tag legen, wenn es darum geht, die richtigen Bären für eine Verpaarung auszusuchen.

Die Forscher hatten vier Nachzuchtzentren untersucht, in Wolong, Chengdu, Louguantai und den Zoo in Beijing. In diesen Zentren leben 64 Prozent aller Pandabären in Gefangenschaft, schreiben die Forscher.