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Politik

Tote bei Angriff in Jerusalem

9. Oktober 2016

Aus einem Auto heraus hat ein Palästinenser auf Passanten geschossen, die an einer Haltestelle warteten. Anschließend lieferte er sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei. Die radikal-islamische Hamas bekannte sich.

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Israel Schießerei in Jerusalem
Bild: Getty Images/AFP/A. Gharabli

Der Angreifer war am Sonntagmorgen nahe dem Polizeihauptquartier im Osten von Jerusalem unterwegs. An einer Straßenbahnhaltestelle eröffnete der 39-Jährige das Feuer auf mehrere Menschen. Eine Frau wurde schwer verletzt.

Danach fuhr er mit hohem Tempo weiter und schoss auf ein Auto. Eine Insassin wurde schwer verletzt. In dem palästinensischen Bezirk Scheich Dscharrah lieferte sich der Mann schließlich einen Schusswechsel mit der Polizei. Ein Beamter wurde schwer, einer leicht verletzt. Der Angreifer wurde erschossen. Die Behörde riegelte den Tatort am Ammunition Hill nahe der Polizeizentrale für Untersuchungen ab und verhängte eine Nachrichtensperre.

Israel Schießerei in Jerusalem
Mit Spürhunden untersucht die Polizei den TatortBild: Reuters/R. Zvulun

Später erlagen zwei der Angeschossenen ihren Verletzungen, wie ein Krankenhaussprecher mitteilte. Bei den Todesopfern handelt es nach Polizeiangaben um eine 60-jährige Frau aus Jerusalem, die am Oberkörper getroffen wurde, sowie einen 29 Jahre alten Polizeibeamten. Mehrere Menschen erlitten durch Schüsse oder bei der Verfolgungsjagd leichtere Verletzungen.

Täter war aktives Mitglied der Hamas

Bei dem Angreifer handelte es sich laut Polizei um einen Palästinenser aus Silwan im besetzten Ostteil von Jerusalem. Die radikal-islamische Hamas bekannte sich zu dem Angriff. Die Hamas erklärte, Musba Abu Subei sei ein aktives Mitglied der Bewegung gewesen. Nur einen Tag vor dem Angriff hatte Abu Subei der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan gesagt, er wolle sich am Sonntag der Polizei stellen und eine viermonatige Haftstrafe in Verbindung mit einem Überfall auf einen israelischen Polizeibeamten 2013 antreten. Der Bericht wurde auch in der Hamas-Stellungnahme bestätigt. 

Palästinensische Einzeltäter hatten in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder Israelis angegriffen. Mindestens 35 Israelis und zwei amerikanische Touristen wurden dabei getötet sowie 149 palästinensische Angreifer. Am Tatort mahnte Polizeichef Roni Alsheich die Bevölkerung zu mehr Vorsicht, wie die "Jerusalem Post" berichtete. Ein solcher Angriff könne Nachahmer ermutigen.

Die Behörden befürchten, dass die Gewalt mit den kommenden jüdischen Festen weiter zunimmt. Am Dienstag feiern die Juden Jom Kippur und auch das Neujahrsfest Rosch Haschana steht an. Im vergangenen Jahr war die Lage während dieser Tage extrem angespannt.

uh/ust/cr (afp, rtr, dpa)