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Pakistan und Indien verhängen Sanktionen

28. Dezember 2001

Der Konflikt zwischen Pakistan und Indien hat sich durch gegenseitige Sanktionen weiter hochgeschaukelt. Der indische Außenminister sagte, sein Land sei auf einen Krieg vorbereitet.

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Immer die Gegenseite im Visier: pakistanischer SoldatBild: AP

Beide Länder kündigten im Abstand von Minuten an, ihren Luftraum für Flugzeuge aus dem Nachbarland zu sperren sowie das Botschaftspersonal in Neu Delhi beziehungsweise Islamabad zu verringern. Erneut drohten beide mit Krieg. Einen möglichen Dialog wies der indische Außenminister Jaswant Singh kategorisch zurück.

Diplomaten werden abgezogen

Singh kündigte an, dass der Luftraum für alle pakistanischen Maschinen ab dem 1. Januar gesperrt werde. Das Personal in der indischen Botschaft in Islamabad werde um die Hälfte verringert. Dies müsse auch in der pakistanischen Botschaft in Neu Delhi passieren, verlangte er. Die dort verbleibenden diplomatischen Vertreter dürften die Stadt zudem nicht verlassen.

Indien sei auf einen militärischen Konflikt "vollständig vorbereitet", drohte Singh. Der pakistanische Außenminister Aziz Ahmed Khan reagierte prompt und kündigte ebenfalls entsprechende Sanktionen an. Damit werde jedoch die "Spannung nur verschärft", warnte er.

Powell warnt beide Seiten

US-Außenminister Colin Powell hatte zuvor in Telefonaten mit Singh und dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf auf eine friedliche Beilegung des Konflikts gedrängt. Von der derzeitigen Krise werde keiner der beiden Staaten profitieren, mahnte Powell.

Der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt um die Region Kaschmir war vor zwei Wochen nach einem Anschlag auf das indische Parlament mit 14 Toten erneut eskaliert. Neu Delhi verdächtigt zwei militante pakistanische Moslemorganisationen, hinter dem Überfall zu stehen. Pakistan ließ mittlerweile die Konten der einen Organisation sperren und den Anführer der anderen festnehmen. (hh)