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Pakistan hat die höchste Säuglingssterblichkeit

20. Februar 2018

Der Kampf ums Überleben beginnt für Millionen Menschen schon am Tag der Geburt. Jedes Jahr werden 2,6 Millionen Babys nicht älter als vier Wochen, wie die Vereinten Nationen berichten.

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Pakistan Mütter mit Babys
Neugeborene in den Armen ihrer Mütter in einer Klinik im pakistanischen Lahore Bild: picture-alliance/Pacific Press/R. Sajid Hussain

Babys in Pakistan, Afghanistan und der Zentralafrikanischen Republik haben die schlechtesten Überlebenschancen weltweit. Das geht aus einem vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) vorgestellten Bericht zur Sterblichkeit bei Neugeborenen hervor. "Jedes Jahr überleben 2,6 Millionen Babys auf der Welt nicht einmal ihren ersten Monat", beklagt UNICEF-Leiterin Henriette Fore bei der Vorstellung der Studie. "Eine Million von ihnen stirbt bereits am Tag ihrer Geburt."

Im Entwicklungsland Pakistan beispielsweise stirbt im Durchschnitt eines von 22 Babys im ersten Lebensmonat - im vergleichsweise reichen Japan hingegen nur eines von 1111 Neugeborenen. Deutschland steht laut dem Bericht auf der Liste der Länder mit den besten Überlebenschancen auf dem zwölften Platz - statistisch gesehen wird hier eines von 435 Babys nicht älter als vier Wochen.

Guinea-Bissau Kleinkinder Frauen
Junge Mütter mit ihren Säuglingen in Guinea-Bissau Bild: DW/B. Darame

Hohe Säuglingssterblichkeit in Schwarzafrika

Acht der zehn Länder, die in dem UNICEF-Ranking am schlechtesten abschneiden, liegen im Afrika südlich der Sahara. Darunter sind etwa Somalia, die in Südafrika gelegene Enklave Lesotho sowie die westafrikanischen Staaten Guinea-Bissau, Mali und die Elfenbeinküste. Vor allem Armut und Konflikte führen dazu, dass schwangere Frauen in diesen Ländern deutlich schlechter gesundheitlich versorgt werden als Schwangere in Industrieländern.

Angola Slum Kinanga in Luanda
In Slums wie hier in Angolas Hauptstadt Luanda ist die Säuglingssterblichkeit besonders hoch Bild: DW/N. Sul d'Angola

"Wenn man bedenkt, dass die Mehrzahl dieser Fälle vermeidbar wäre, ist es ganz klar: Die Welt versagt beim Schutz der ärmsten Babys", macht Fore deutlich. Hauptgründe für den Tod von Neugeborenen sind demnach Frühgeburten und Probleme bei der Geburt selbst, Lungen- und Hirnhautentzündungen sowie die umgangssprachlich als Blutvergiftung bekannte Sepsis. UNICEF fordert vor diesem Hintergrund eine personelle Aufstockung bei Ärzten, Krankenschwestern und Hebammen sowie erreichbare Gesundheitsstationen. Zudem müssten Mütter und Kinder mit ausreichend Medikamenten versorgt werden.

Wichtig seien zudem die Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln und sauberem Wasser, Stillen und Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt sowie gute Ernährung, heißt es in dem Bericht weiter. "Wir wissen, dass wir die meisten dieser Babys durch erschwingliche und gute Lösungen retten können", sagt Fore.

Die besten Überlebenschancen haben Babys in Japan, Island, Singapur und Finnland.

se/jj (kna, epd, afp, dpa)