Ostern - das Fest der Rituale
Die Menschen begehen das Osterfest auf unterschiedliche Weise. Während in Lateinamerika und auf den Philippinen eine Mischung aus buntem Treiben und Passionsspielen vorherrscht, geht es in Europa bedächtiger zu.
Prozession der Stille in Kastilien
Beeindruckend sind die nächtlichen und frühmorgendlichen Prozessionen im spanischen Zamora. Stille und Andacht prägen die Umzüge in Kastilien.
Das letzte Abendmahl
Der Gründonnerstag bildet den Auftakt der Osterfeierlichkeiten in Rom. Im Vatikan liest Papst Franziskus die Messe, in der an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert wird. Am Abend wäscht Franziskus zwölf Asylbewerbern in einer Aufnahmeeinrichtung die Füße - dies gilt als Geste der Demut.
Viele Farben auf den Philippinen
Die Menschen tragen bunte Kostüme. Umzüge und Passionsspiele, in denen an die Kreuzigung erinnert wird, sind Bestandteil der Feierlichkeiten. Auf den Philippinen sind über 80 Prozent der Einwohner katholisch. Missioniert wurden sie von spanischen Missionaren.
Die Sünde austreiben
In Manila, der Hauptstadt der Philippinen, gehört das Selbstgeißeln zum Osterfest. Dieses Ritual soll aber heidnischen Ursprungs sein. Dabei schlagen sich Gläubige mit Peitschen, bis sie bluten. Zudem lassen sich immer wieder Menschen ans Kreuz nageln, um für ihre Sünden zu büßen. Die katholische Kirche lehnt diese Form der Buße ab.
Ferien und Kostüme
In der Osterwoche - der Semana Santa - macht fast ganz Nicaragua frei und fährt ans Meer. Doch diejenigen, die bleiben, nehmen an den Osterumzügen teil, und die Kinder verkleiden sich dafür. Häufig mischen sich in Nicaragua, wie auch in anderen Ländern der Region, katholische und indigene Einflüsse.
Kreuzigung im Gefängnis
Die Atmosphäre wirkt beklemmend, denn im Gefängnis von Callao wird die Kreuzigungsszene nachgestellt. Außerhalb der Gefängnismauern, in den Städten Perus, verwandeln sich die Straßen anlässlich der Osterfeierlichkeiten jedoch in ein Meer aus Blumen.
Ostereier ohne Ende
Auf den Prager Märkten oder in manchen Geschäften gehören handbemalte Eier zur Ostertradition. Man kann sich die Eier sogar personalisieren und seinen Namen darauf schreiben lassen. Schon seit dem 13. Jahrhundert werden Eier zu Ostern gefärbt.
Farbenfrohes Fest im Schatten der Gewalt
Festlich gekleidet, ein Holzkreuz in der Hand oder auf der Schulter gehen die Menschen in Venezuela zu den Osterfeierlichkeiten auf die Straße. In der Karwoche gehören Kokosmilchreis und Fischsuppe auf den Tisch. Trotz der Beschaulichkeit kommt es an Ostern immer wieder zu blutigen Ausschreitungen in Venezuelas Hauptstadt.
Theater zu Ostern in Paraguay
Im ansonsten quirligen Paraguay herrscht an Gründonnerstag und Karfreitag die Stille vor. Umzüge, melancholische Musik und Theaterstücke wie hier in Luque unweit der Hauptstadt Asuncion, gehören zur alljährlichen Tradition. Das Leiden und die Kreuzigung werden möglichst authentisch präsentiert.
Das Band zu Jesus
Bunte Bänder, die an eine Jesusstatue gebunden sind, werden von den Gläubigen in Cot de Cartago in Costa Rica an den Händen gehalten. Die Fäden sollen angeblich die Versprechen symbolisieren, die die Menschen Jesus gegeben haben.