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Ostereier im Stadtwald

Judith Hartl25. März 2005

Österliche Ruhe über dem Regierungsviertel in Berlin. Nur der Kanzler hält Stellung und keine langen Ferien in Italien wie sonst zu Ostern. Und das höchstwahrscheinlich sehr zum Verdruss seiner Gattin Doris.

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Judith Hartl

Ach menno ...... Doris findet's richtig blöd. Da sitzt sie eh die ganze Woche in Hannover rum, wartet auf Gerd und jetzt will der .... ach menno .... über Ostern auch hier bleiben. Nee, nee, nee .... Italien - Toskana, Adria, Pesaro, egal, nur weg hier. Aber nein - der Gerd, der meint, er muss jetzt da sein.

Der Franz tut das ja auch. Ein paar Tage Sauerland, das isses dann. Sauerland phhhhh .... der Franz, der Franz .... der hat ja auch nicht so ein nettes Häuschen in ..... ach Italien, Schuhe, Gucci, Prada ...... aber nein, Gerd muss den Genossen den Rücken stützen .... die Wahlen in Nordrhein-Westfalen und so .... der Joschka und die dumme Visa-Geschichte, in der er, der Gerd, ja auch irgendwie drin hängt und überhaupt, er muss den ähhh ... Ökos wieder mal klar machen, wer hier der Chef ist .....

Vielleicht kommt ja das Hochwasser …

Na gut, man will ja weiter Kanzler-Gattin sein und Frau des Jahres und Frau der Herzen und Mutter aller Kinder dieser Welt. Aber Ostern im Reihenhaus in Hannover, Ostereier suchen im Stadtwald - da wo auch ..... gäääähn ..... Terrier-Hündchen Holly jeden Strauch und jede Wurzel kennt ....??

Gut, Joschka fährt diesmal auch nicht nach Italien. Aber der Peter Struck, der ... ja, der kennt keinen Wahlkampf, der düst mit seinem Motorrad durch Südafrika. Und in der "GALA“ stand - Frau Merkel verbringt Ostern in Spanien und Herr Stoiber fährt mit der ganzen Familie Ski. Das zeugt von Selbstbewusstsein und von tiefer innerer Ruhe.

Aber ... vielleicht kommt ja das Hochwasser ...... über Ostern, so ganz plötzlich und unerwartet und dann ist der Gerd wieder der Erste, der in Gummistiefeln Hände schüttelt und tröstet. Und dann ärgert sich die Angela in Spanien und der Edi in den Bergen. Dass sie nicht zu Hause geblieben sind. Und dann ist der Gerd plötzlich wieder ganz, ganz beliebt bei den Wählern. Und dann hat sich das zu Hause bleiben doch noch gelohnt.