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Organspenden in Europa

Sandra Pfister11. Juli 2008

Während die Spanier Weltmeister im Organspenden sind, haben nur wenige Deutsche einen Organspendeausweis. Wie kommt es zu diesen Unterschieden in Europa? Das ist das Thema dieser Sendung.

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Arzt im Operationssaal. Foto: PABild: Bodenseeklinik

Vor knapp 20 Jahren war Spanien noch eines der Schlusslichter in Sachen Organspende. Heute werden 35 Organe pro eine Million Einwohner gespendet, so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Dahinter steckt nicht nur das Widerspruchsmodell, das in Europa weit verbreitet ist: Wer sich nicht zu Lebzeiten ausdrücklich dagegen ausgesprochen hat, dem können nach seinem Hirntot Organe entnommen werden. Als vorbildlich gilt in Spanien vor allem die perfekte Organisation der Transplantationskette.

Ein vermeintlicher Skandal heizt die Debatte in Frankreich an

Ein 45-jähriger Herzinfarktpatient kollabiert auf der Straße; er wird im Krankenwagen reanimiert, vergebens. Angeblich sollen die Ärzte schon darüber nachgedacht haben, ihn zur Organspende freizugeben, da fängt sein Herz wieder an zu schlagen. Das alles wird, von vielen Gerüchten garniert, zum Auslöser für eine neue Diskussion in Frankreich: Sind die Regelungen zur Organspende so in Ordnung? Werden die Franzosen die Organentnahme nach einem Herzstillstand ermöglichen, mit der gerade in französischen Pilotprojekten experimentiert wird?

Weniger tödliche Unfälle, weniger Organspender

Dass es zu wenig Organspender gibt in Deutschland, hängt nicht nur damit zusammen, dass Unfälle heute glücklicherweise seltener tödlich verlaufen: Zwei von drei Deutschen sagen bei Umfragen, dass sie gerne Organe spenden würden - aber nur wenige haben einen Organspendeausweis. Die Gesetzeslage beeinflusst das Spendenverhalten der Deutschen, aber auch die Umstände in den Kliniken.