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Oranje überragend

Tobias Oelmaier15. Juni 2008

In der Todesgruppe sind alle noch am Leben. Die Niederlande stehen nach einem 4:1 gegen Frankreich als Sieger fest. Wer sie ins Viertelfinale begleitet, entscheidet sich am Dienstag. Italien - Rumänien 1:1.

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Bild: AP

Das war ein Fußballfest in Bern. Die Niederländer besiegten Frankreich mit einer beeindruckenden Leistung mit 4:1 und sind damit jetzt erster Anwärter auf den EM-Titel. Besonders in der zweiten Halbzeit knüpfte das Team von Trainer Marco van Basten an die Leistung des Italien-Spiels an und berauschten sich an seinem Offensivspiel. Van Nistelrooy, Sneijder und die eingewechselten Robben und Van Persie erspielten sich Chance um Chance gegen keineswegs enttäuschende Franzosen.

Treffsichere Joker

Van Persie trifft zum 2:0 gegen Frankreich (Bild: AP)
Van Persie trifft zum 2:0 gegen FrankreichBild: AP

Bereits in der zehnten Spielminute gingen die Niederländer in Führung. Kuyt war nach einem Eckball mit dem Kopf zur Stelle. Danach entwickelte sich ein schnelles Spiel mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Die Franzosen, angetrieben von Ribery, scheiterten mehrmals am wieder einmal glänzend aufgelegten Torwart-Oldie van der Sar. Aber statt die Defensive zu verstärken, brachte Hollands Trainer Van Basten mit Arjen Robben und Robin van Persie zwei Stürmer, die auch gleich trafen: Van Persie nach knapp einer Stunde zum 2:0, Robben in der 72. Minute zum 3:1, nachdem wenige Sekunden zuvor der erstmals bei diesem Turnier eingesetzte Henry den Anschlusstreffer erzielt hatte. In der Nachspielzeit erhöhte Sneijder sogar noch auf 4:1. Die Niederlande haben damit zuerst den Weltmeister und dann den Vizeweltmeister entzaubert und stehen zu Recht vorzeitig als Gruppensieger der so genannten "Todesgruppe" fest.

Italien zieht den Kopf aus der Schlinge

Mutu bringt Rumänien gegen Italien in Führung (Bild: AP)
Mutu bringt Rumänien gegen Italien in FührungBild: AP

Fast wären die Italiener schon vorzeitig gescheitert. Torwart Buffon hielt zehn Minuten vor Schluss einen Foulelfmeter von Mutu und sicherte das 1:1 gegen Rumänien. Eben dieser Mutu hatte den Außenseiter in der 55. Minute nach einem haarsträubenden Abwehrfehler von Zambrotta überraschend in Führung gebracht, doch Panucci gelang nur eine Minute später der Ausgleich. Eben jener Abwehrspieler, der die Italiener mit seinem Tor gegen Schottland erst zur EM brachte. Dennoch steht der viermalige Weltmeister mit nur einem Punkt nach zwei Spieltagen vor dem Aus. Selbst ein Sieg in der Neuauflage des WM-Finales von 2006 am kommenden Dienstag gegen Frankreich alleine reicht der Mannschaft des umstrittenen Trainers Donadoni nicht zum Weiterkommen. Italien ist auf Schützenhilfe der Niederlande angewiesen.

Deutlicher Aufwärtstrend beim Weltmeister

Luca Toni scheitert an Torhüter Lobont (Bild: AP)
Luca Toni (Nummer 9) scheitert an Torhüter LobontBild: AP

Donadoni bemängelte nach der Partie vor allem die mangelnde Chancenverwertung. Denn die Stürmer Toni und del Piero vergaben ihre Möglichkeiten geradezu fahrlässig oder fanden in Torhüter Lobont ihren Meister. Und als der Ball dann doch gegen Ende der ersten Halbzeit im Netz der Rumänen zappelte, verwehrte der norwegische Schiedsrichter Övrebö dem Tor die Anerkennung. Zu Unrecht, wie die Zeitlupe verriet, denn Toni hatte nicht im Abseits gestanden. Insgesamt hätten die Italiener aufgrund ihrer spielerischen Vorteile den Sieg verdient gehabt, am Ende mussten sie sich aber bei Torhüter Buffon bedanken, dass er sie mit seinem Reflex bei Mutus Elfmeter im Turnier hielt.