Opus ultimum: Folge 8/2003
Zu seinen letzten Werken gehört das f-moll-Streichquartett opus 80. Hinsichtlich der biografischen und künstlerischen Situation, in der sich Mendelssohn in seinem Todesjahr 1847 befand, nimmt es eine Schlüsselstellung ein.
Im April 1847 bricht Mendelssohn zu einer letzten strapaziösen England-Reise auf. Zahlreiche Aufführungen seines überarbeiteten Oratoriums Elias, Klavierabende und ein neuerlicher Besuch im Buckingham-Palast bringen ihn an den Rand des physischen Kollapses. Dann, kurz nach der Rückkehr nach Leipzig, die Hiobsbotschaft: Mendelssohns Schwester Fanny ist 42-jährig in Berlin an einem Gehirnschlag gestorben. Mit einem Schrei bricht er zusammen, als er die Nachricht erhält.
In dem besagten f-moll-Streichquartett sieht die Nachwelt nicht ohne Grund ein instrumentales Requiem für Fanny.
Sprecher: Matthias Ponnier
Redaktion/Produktion: Dieter Glave