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Opposition in Syrien lässt nicht locker

26. März 2011

In Syrien gehen die Proteste gegen Staatschef al-Assad unvermindert weiter. Teilnehmer einer Trauerfeier setzten ein Gebäude der regierenden Baath-Partei in Brand. Sicherheitskräfte sollen zwei Menschen getötet haben.

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Proteste in Damaskus (Foto: AP/dapd)
Die Proteste gegen Staatschef al-Assad gehen weiterBild: dapd

Einen Tag nach der blutigen Niederschlagung von Protesten sind in der Stadt Daraa im Süden des Landes am Samstag (26.03.2011) erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen. Wie schon in den vergangenen Tagen verlangten sie politische Reformen und bürgerliche Freiheiten. Am Rande der Beerdigung von drei getöteten Demonstranten unweit von Daraa zündeten Regierungsgegner nach Angaben eines Menschenrechtsaktivisten den örtlichen Sitz der regierenden Baath-Partei und eine Polizeiwache an. Darüber hinaus liefen in Daraa stationierte Armee-Offiziere zu den Regimegegnern über. Durch andere Quellen konnten diese Angaben zunächst nicht bestätigt werden.

Zwei Menschen getötet

Proteste in Damaskus (Foto: AP/dapd)
Die Menschen in Syrien verlangen politische Reformen und bürgerliche FreiheitenBild: AP

Wie der Menschenrechtsaktivist Ammar Karabi der Nachrichtenagentur Reuters mitteilte, haben syrische Sicherheitskräfte bei Protesten gegen Staatschef Baschar al-Assad in der Küstenstadt Latakia am Samstag zwei Menschen erschossen. Latakia liegt nordwestlich der syrischen Hauptstadt Damaskus am Mittelmeer. In der Stadt Duma nahe der Hauptstadt Damaskus gingen Sicherheitskräfte in der Nacht zum Samstag nach Angaben von Aktivisten gegen Teilnehmer eines Sitzstreiks vor und nahmen rund 200 Menschen fest. An der Aktion hätten sich rund 4000 Menschen beteiligt. Laut Angaben von Aktivisten, die anonym bleiben wollten, wurde gegen Mitternacht der Strom abgestellt und die Demonstranten wurden angegriffen.

Tags zuvor hatten die Sicherheitskräfte bei Kundgebungen in mehreren Städten in die Menschenmenge geschossen und nach unbestätigten Angaben 40 Menschen getötet. Das Regime in Damaskus verschwieg die blutigen Unruhen weitestgehend. Journalisten wurde der Zugang zu den Orten der Demonstrationen verwehrt. Die staatliche Nachrichtenagentur SANA berichtete am Samstag lediglich, dass am Vortag "bewaffnete Gruppen" eine Offiziersmesse in Homs und ein Armeehauptquartier in Al-Sanamien bei Daraa angegriffen hätten.

In Syrien hat sich die Lage seit dem Beginn der Oppositionsproteste am 18. März zugespitzt. Die südliche Provinz Daraa ist der Brennpunkt der Proteste. Nach Angaben von Amnesty International haben die syrischen Sicherheitskräfte in dieser Zeitspanne dort insgesamt 55 Menschen getötet.

Autorin: Pia Gram (dapd, afp, dpa, rtr)
Redaktion: Rainer Esser