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Opernhaus Bayreuth ist Weltkulturerbe

30. Juni 2012

Die UN-Kulturorganisation Unseco kürt das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth zum Weltkulturerbe. Zeitgleich haben Islamisten in Timbuktu in Mali islamische Weltkulturerbe-Stätten verwüstet.

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Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth (Foto: Joerg Koch/dapd)
Bild: dapd

Das Unesco-Welterbekomitee hat das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth zum Weltkulturerbe erklärt. Das im 18. Jahrhundert erbaute Opernhaus ist eines der wenigen gut erhaltenen Barocktheater Europas. Die Entscheidung fiel einstimmig auf seiner 36. Sitzung des Welterbekomitees im russischen St. Petersburg.

Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth (Foto: Timm Schamberger/dapd)
Markgräfliches Opernhaus in BayreuthBild: dapd

Hoffen auf Touristen

Der barocke Prachtbau sei eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im 18. Jahrhundert, so das Welterbekomitee. In Deutschland gibt es damit insgesamt 37 Kultur- und Natur-Stätten, die als Welterbe anerkannt sind. Sieben davon sind in Bayern. Das Bundesland plant, die Bayreuther Oper in den kommenden vier Jahren für knapp 19 Millionen Euro zu restaurieren.

Bayreuth kann nun auf mehr Touristen hoffen. "Mit dieser Entscheidung ist ein wesentlicher Meilenstein für eine gute Zukunft Bayreuths gelegt", erklärte Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. "Bayreuth wird neben Richard Wagner und seinen Festspielen fortan in aller Welt auch mit dem Markgräflichen Opernhaus verbunden werden."

Die Geburtskirche in Bethlehem (Foto: AP Photo/Nasser Shiyoukhi, File).
Die Geburtskirche in BethlehemBild: dapd

Auch Geburtskirche Kulturerbe

Dem Welterbe-Komitee lagen 30 Anträge von Kultur- und Naturstätten vor. Neu aufgenommen wurden unter anderem Orte in Malaysia, Kanada, im Iran und Bahrain. Aus Europa schaffte es auch die portugiesische Grenzstadt Elvas auf die Welterbe-Liste.

Der spektakulärste Neuzugang war freilich die Geburtskirche in Bethlehem. Sie steht über einer Höhle, in der Jesus Christus geboren worden sein soll. Außerdem war es der erste Antrag der Palästinenser überhaupt, da diese erst seit vergangenem Jahr Mitglied der UN-Kulturorganisation Unesco sind.

Islamisten zerstören Weltkulturerbe

Überschattet wurden die Welterbe-Nominierungen von Nachrichten aus Mali. Dort haben Islamisten laut Augenzeugen drei Mausoleen islamischer Heiliger in Timbuktu verwüstet. Diese waren erst kürzlich zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Die Al-Kaida-nahe Gruppe Ansar Dine bekannte sich zu der Tat. Die Islamisten hatten im April mit Kämpfern des Tuareg-Volkes im Norden Malis die Macht übernommen. Ein Sprecher von Ansar Dine kündigte an, "im Namen Gottes" jedes Mausoleum zu zerstören. "Das sind tragische Nachrichten für uns alle", erklärte die Vorsitzende des Unesco-Exekutivkomitees, Alissandra Cummins.

det/sc (afp, ap, dpa)