Opel nach Stracke (13.07.2012)
13. Juli 2012Heute hat Italien wieder Anleihen ausgegeben, um neues Geld aufzunehmen – und siehe da: Sie mussten gar nicht einmal so hohe Zinsen bieten, um sie an den Mann zu bringen. Und das zu einem Zeitpunkt, der zur Anleiheausgabe gar nicht gut geeignet scheint. Denn die Ratingagentur Moody's hat Italiens Kreditwürdigkeit wieder schlechter beurteilt. Ausgerechnet jetzt! Das bringt die EU-Kommission in Harnisch. In Brüssel wächst – wieder einmal – der Unmut gegen die Ratingagenturen. Wir haben Aktienhändler gefragt, was sie von der Herabstufung Italiens halten.
Geht's Europa auch mies, auf Eins ist ja Verlass: Den Chinesen geht's prächtig. Zwar haben wir in dieser Woche berichten müssen, dass Pekings Handelsbilanz grauer scheint als noch zuvor, da hören wir, dass jetzt auch das chinesische Wirtschaftswachstum nachlässt. Nun spürt auch der Musterknabe die Krise.
Gestern trat, und zwar völlig überraschend, der Deutschlandchef von Opel zurück: Karl-Friedrich Stracke. Ohne Angabe von Gründen. Er übernehme nun "Sonderaufgaben" für den Mutterkonzern GM. Bei den Opel-Mitarbeitern in Bochum geht nun wieder die Angst um. Denn keiner weiß, ob sich Strackes kommissarischer Nachfolger, der Amerikaner Girsky, an die Absprachen hält, die Stracke mit den Arbeitnehmervertretern getroffen hat.
Des Deutschen liebstes Kind hat vier Räder und einen Verbrennungsmotor und es bringt Papa zur Arbeit und wieder nach Hause: Das Auto. Der Deutsche muss sein Auto, wenn es in die Jahre gekommen ist, alle 24 Monate vom Tüv untersuchen lassen. So sehr ist der Deutsche von seinem System überzeugt, dass er es am liebsten allen zur Nachahmung empfiehlt. Nun kommt aber die EU und möchte, dass Autos, die älter als sechs Jahre sind, jährlich dem Tüv zur Überprüfung vorgeführt werden. Das hört der Deutsche gar nicht gern!
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann