Opel-Mitarbeiter üben Lohnverzicht
3. November 2009Der Verkauf von Opel an den kanadisch-österreichischen Autozulieferer Magna hat eine wichtige Hürde genommen. Der Opel-Gesamtbetriebsrat hat nach wochenlangen Verhandlungen am Dienstag (03.11.2009) die Einigung auf einen jährlichen Lohnverzicht in Höhe von 265 Millionen Euro mit Magna bekannt gegeben. Diese Einigung gelte aber nur für den Fall, dass Magna tatsächlich den Zuschlag bekommt. Im Gegenzug sollen die europaweit rund 50.000 Mitarbeiter einen Zehn-Prozent-Anteil an "New Opel" erhalten und zukünftig stimmberechtigte Investoren sein.
Verzicht und Verantwortung
Es wäre das erste Mal, dass eine Belegschaft in dieser Form an "ihrem" Unternehmen beteiligt werden würde. Möglich wurde dieser Deal durch einen Verzicht auf Teile des Weihnachts- und Urlaubsgeldes bis 2011. Zudem verzichten die Mitarbeiter auf Tariferhöhungen und auf Einzahlungen in die betrieblichen Rentenkassen. Der Vorsitzende des europäischen Gesamtbetriebsrates von Opel, Klaus Franz, sprach von "schmerzlichen Einschnitten" und von der Bereitschaft der Belegschaften, "Verantwortung zu übernehmen".
Auch personell werden schon die entscheidenden Weichen gestellt. So soll - wie aus unterrichteten Unternehmenskreisen berichtet wird - Herbert Demel Chef von "NewOpel" werden. Bisher galt der bisherige Opel-Aufsichtsratsvorsitzende Carl – Peter Forster als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des "Mister Opel".
Entscheidung offen
Noch ist der Verkauf aber nicht beschlossene Sache. Zwar hatten sich Manager von Opel, Magna und GM in den vergangenen Wochen positiv geäußert, dass das GM-Gremium an seiner Empfehlung vom September 2009 festhalten wird, nach der Magna den Zuschlag erhalten sollte. Dennoch halten sich seit Tagen hartnäckig Gerüchte, GM könne diese Empfehlung noch einmal überdenken und Opel behalten.
Autor: Matthias von Hellfeld (dpa/rtr)
Redaktion: Dirk Eckert