Opel-Beschäftigte verzichten auf Millionen
21. Mai 2010Opel-Chef Nick Reilly bezeichnete die Vereinbarung am Freitag (21.05.2010) am Stammsitz in Rüsselsheim als "Meilenstein". Monatelang hatten Management und Betriebsrat um einen Beitrag der Arbeitnehmer zur Sanierung des angeschlagenen Autobauers gerungen. Beide Seiten seien sich zudem einig, so Reilly, dass Opel von einer GmbH in eine AG umgewandelt werde.
Halbiertes Urlaubs- und Weihnachtsgeld
Die rund 50.000 Mitarbeiter des Autoherstellers in Europa sparen zur Sanierung jährlich 265 Millionen Euro. Knapp 177 Millionen davon kommen aus Deutschland. Dort verzichtet die Belegschaft unter anderem auf die Hälfte ihres Urlaubs- und Weihnachtsgeldes für die Jahre 2010 und 2011, eine vereinbarte Tariferhöhung wird aufgeschoben. Ähnliche Vereinbarungen sollen auch an den anderen europäischen Standorten getroffen werden. Zusätzlich werden noch rund 8000 Stellen abgebaut.
Der finanzielle Beitrag der Arbeitnehmer ist jedoch davon abhängig, dass die Tochter des US-Autokonzerns General Motors von Europas Regierungen auch Hilfen in Milliardenhöhe erhält. GM hofft auf Bürgschaften von bis zu 1,8 Milliarden Euro. Mehr als eine Milliarde Euro davon soll aus Deutschland kommen - vom Bund und den vier Bundesländern mit Opel-Standorten.
Auf einem Treuhandkonto abgesichert
Sollten vorgesehene Produkte nicht realisiert werden, fließen die Gelder, die zunächst über ein Treuhandkonto abgesichert werden, an die Mitarbeiter zurück. Zu den Zusagen des Konzerns gehören die Entwicklung und Markteinführung neuer Produkte wie etwa der Bau eines neuen Kleinwagens und die Stärkung des Entwicklungszentrums in Rüsselsheim.
Autor: Gerd Winkelmann (dpa, afp, rtr)
Redaktion: Michael Wehling