Ohne Hausaufgaben die Welt retten
Kinder sind unsere Zukunft, heißt es oft - aber was wünschen sich Kinder von der Gegenwart? Zum 25. Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention erzählen deutsche Schüler, was sie bewegt.
Welche Rechte braucht ein Kind?
Ukraine-Krise, IS-Terror, Flüchtlinge, Hartz IV - Wie sieht die Welt durch Kinderaugen aus? Was würden sie ändern, wenn sie könnten? Zwölfjährige Schüler einer Bonner Schule haben ganz klare Vorstellungen von dem, was sie stört und was ihnen Angst macht. Mit ihrem eigenen Leben in Deutschland sind sie überwiegend zufrieden. Aber glauben sie, dass ihre Meinungen überhaupt gehört werden?
Ich will mit 14 wählen!
Jan wünscht sich, dass er schon mit 14 Jahren wählen darf. Denn ab diesem Alter fange man an, eigene Entscheidungen zu treffen. "Bis wir 14 sind, werden wir von den Eltern beeinflusst, was wir wählen. Ich mache mir schon selbst ein Bild. Ich bin relativ gut informiert. Ich sehe die Nachrichten oder ich gucke im Internet, was für Konzepte die Parteien so haben."
Ich wünsche mir eine Kinderpartei!
"Ich würde mir wünschen, dass wir vielleicht eine Kinderpartei gründen können", erklärt Nour. Dann könnten die Minderjährigen ihre eigenen Ansichten vertreten. Außerdem wünscht sich das Mädchen aus Bonn, dass Kinder häufiger in den Medien zu Wort kommen: "Wir sind die neue Generation und wir werden mal die Welt verändern."
Ich will eine gerechtere Welt!
"Es ist wichtig, dass es in der Welt gerechter wird und alle gleichberechtigt sind. Das ist möglich, wenn alle zusammen halten", ist Christopher überzeugt. "Ich will, dass Kinderrechte auch ins Grundgesetz aufgenommen werden, weil sie dann auch mehr beachtet werden." Dann könnten auch diejenigen, die Kinderrechte brechen, härter bestraft werden.
Ich will, dass der Krieg in der Ukraine aufhört!
Moritz macht sich große Sorgen um die Lage in der Ukraine. Schließlich ist Deutschland gar nicht so weit davon entfernt. Er glaubt, dass nur ein guter Kompromiss die Ukraine-Krise beenden kann: "Ich finde es schlimm, was da passiert. Da leiden unschuldige Menschen, die nur so leben wollen, wie sie immer gelebt haben."
Ich wünsche mir: keine Hausaufgaben mehr!
Auch die Zwölfjährige Maja macht sich Gedanken um die Umwelt. Vor allem der unachtsame Umgang mit Müll ärgert sie. "Viele Strände sind vermüllt. Ich habe Sorgen um die Tiere. Sie verkleben sich im Müll." Für sich persönlich hat sie einen Wunsch, den wohl viele teilen: "Ich wünsche mir, dass es keine Hausaufgaben mehr gibt!" Die Zeit reiche einfach nicht für ihre Hobbys.
Ich will mehr Geld für Flüchtlinge!
Yassin verfolgt die Lage im Nahen Osten ganz genau. Besonders die Konflikte zwischen Israelis und Palästinensern beschäftigen ihn und der Krieg in Syrien. "Man könnte mehr Hilfe schicken und Essen. Die ganze Welt soll helfen", fordert er. "Ich war mal in einem Heim für Flüchtlinge. Ich wollte gucken, wie die dort leben. Und da war alles schlecht. Man sollte dort mehr Geld investieren!"
Ich will mehr Schutz für Bienen!
"Es gibt nicht mehr genug Blumen und Felder", beklagt Islay. Deshalb würden die Bienen ihren Lebensraum verlieren und langsam aussterben. "Wenn es keine Bienen gibt, dann gibt es auch keine Pflanzen. Ohne Pflanzen gibt es keinen Sauerstoff." Damit sei die Existenz des Menschen bedroht, fürchtet die Schülerin.