1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

OECD-Studie: Immer mehr Arbeitslose in der Slowakei

16. November 2004
https://p.dw.com/p/5rjm

Bratislava, 12.11.2004, RADIO SLOWAKEI IS, deutsch

Trotz Behauptungen der Arbeitsämter vom Anfang des vergangenen Jahres gibt es in der Slowakei nicht weniger Arbeitslose. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte, dass die Arbeitslosenrate in der Slowakei im Jahresabstand anstieg und sogar 18 Prozent überschritt.

Die slowakischen Arbeitsämter sprechen über eine Arbeitslosenrate von 14 Prozent. Im Unterschied zu der OECD berechnen sie die Arbeitslosigkeit nur aus der Anzahl der registrierten Arbeitsstellensuchenden. Die von ihnen deklarierten Zahlen schließen also nicht die Arbeitslosen ein, die aus verschiedenen Gründen keine Arbeitsstelle suchen.

Eine höhere Arbeitslosigkeit von den 30 Mitgliedsstaaten der OECD, die auch als "Klub der Reichen" bezeichnet wird, hat nur Polen. Der dritte Platz gehört mit 11 Prozent Spanien. Beim internationalen Vergleich ist die Arbeitslosenrate in der Slowakei schon traditionell um vieles höher als von den Arbeitsämtern behauptet wird.

Der Unterschied zwischen den Angaben der OECD und der slowakischen Arbeitsämter ist das Ergebnis unterschiedlicher Berechnungsmethoden. Die Zentrale für Arbeit, soziale Angelegenheiten und Familie berechnet die Arbeitslosigkeit nämlich aus der Anzahl der Arbeitssucher. Auf der anderen Seite geht die OECD aus statistischen Analysen aus, die auch die Arbeitslosen einbeziehen, die sich aus einem gewissen Grund um keine Stelle bewerben und daher an keinem Arbeitsamt registriert sind.

Hohe Arbeitslosigkeit geht Hand in Hand mit dem Arbeitsstellenmangel. Die Anzahl von Arbeitsplätzen wird zwar dank dem wachsenden Zufluss direkter Investitionen ständig größer, ihr Einfluss wird aber in einem bedeutendem Maße von den geplanten Massenentlassungen in Riesenunternehmen wie z.B. den Eisenbahnen der Slowakischen Republik, der Slovak Telecom oder in der Raffinerie Slovnaft geschwächt, die in diesem Jahr ihren Personalbestand zusammen um mehr als 10 000 Menschen zu verringern vorhaben. (fp)