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OECD: Agrarsubventionen sind nicht effektiv

4. Juli 2003

Landwirtschaftsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Interview mit DW-TV

https://p.dw.com/p/3or6

„Es ist durchaus denkbar und wünschenswert, dass die Produktion von Weizen, Zucker oder Milch nicht unterstützt wird, denn das sollte sich über den Markt regeln.“ Das sagte der Landwirtschaftsdirektor der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Stefan Tangermann, in einem Interview mit DW-TV. Das derzeitige Subventions-system bezeichnete er als ineffektiv: „Wir haben ausgerechnet, dass von einem Euro Preisstützung nur 25 Cent die Landwirte auch wirklich erreichen.“ Statt umfassende Subventionen für die Landwirtschaft zu finanzieren, sollte die EU lediglich Zusatzaufgaben unterstützen, so der Experte der in Paris ansässigen Organisation, der neben westlichen Industrieländern auch Staaten aus Asien angehören. „Das, was Landwirte an öffentlichen Leistungen erbringen, das, was man über den Markt nicht verkaufen kann, das muss durch den Staat unterstützt werden. Aber das muss dann gezielt geschehen“, so Tangermann im deutschen Auslands-fernsehen weiter.

Die von vielen Landwirten erwarteten Einbußen bei den Einkommen hält Tangermann für eine „vollkommen übertriebene Befürchtung“. Der deutsche Bauernverband berücksichtige nicht, dass die geplanten Änderungen in der Agrarpolitik der EU für Landwirte „durchaus auch hilfreich sein können“. Die europäische Politik habe in der Vergangenheit durch die hohe Subventionierung die Preise künstlich gestützt und dadurch für Überschüsse gesorgt.

4. Juli 2003
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