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Obama: Noch kein Angriff auf Iran

6. Februar 2012

Der Atomkonflikt zwischen Israel und Iran spitzt sich zu, dennoch glaubt US-Präsident Obama an eine diplomatische Lösung. Israel droht weiterhin mit einem Angriff, der Iran mit Vergeltung.

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US-Präsident Barack Obama steht vor der amerikanischen Flagge (Foto: dapd)
Barack Obama setzt auf friedlichen DialogBild: dapd

Israel habe noch keine konkreten Pläne für einen Angriff auf den Iran, schätzt US-Präsident Barack Obama die Lage im Nahen Osten ein. "Ich glaube nicht, dass Israel eine Entscheidung getroffen hat", sagte er in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC. Solange Teheran sein Atomprogramm jedoch weiter verfolge, könne er die Sorgen Israels nachvollziehen. Die islamische Republik wird beschuldigt Atomwaffen zu bauen.

Obwohl der US-Präsident erstmal auf diplomatische Mittel setzt, gab er klar zu verstehen, dass für die US-Regierung keine Option vom Tisch sei. Man werde alles tun, um den Iran daran zu hindern, eine Atombombe zu bauen. Ein nukleares Wettrüsten in der Region müsse verhindert werden.

US-Verteidigungsminister befürchtet militärische Aktion Israels

Anders als Obama hält der amerikanische Verteidigungsminister Leon Panetta eine diplomatische Lösung für unwahrscheinlich. Vergangenen Freitag berichtete die „Washington Post“, dass er eine militärische Aktion Israels gegen den Iran in den kommenden Monaten nicht ausschließe. Kurz zuvor war ein Besuch des Chefs des israelischen Geheimdienstes Mossad, Tamir Pardo, in Washington gemeldrt worden. Mit einem Angriff will die israelische Regierung verhindern, dass der Iran Atomwaffen fertigstellt und unterirdische Uranlanger anlegt.

Iran droht mit Vergeltung

Der Iran hatte prompt auf die möglichen Angriffspläne Israels reagiert: Man werde jedes Land angreifen, von dessen Staatsgebiet Feinde Teherans einen Angriff starten, sagte der stellvertretende Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, der iranischen Nachrichtenagentur Fars.

Auch Israel gibt im Streit nicht nach: "Wir haben die Äußerungen des iranischen Herrschers über die Zerstörung Israels gehört", sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Nach Auffassung des israelischen Außenministers, Avigdor Liebermann, reichen die bisherigen Sanktionen gegen den Iran nicht aus. Die EU und die USA haben gemeinsam ein Ölembargo gegen den Iran verhängt. Liebermann will bei seinem bevorstehenden besuch in Washington für einen Sturz des Ajatollah-Regimes im Iran werben.

gco/nis (dapd/dpa/afpe)