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Obama bittet um Geduld

7. September 2012

US-Präsident Obama spricht von "Schicksalswahlen" im November und wirbt um Unterstützung für einen Kurs der Gerechtigkeit und des sozialen Ausgleichs. Für seine Ziele brauche er aber mehr Zeit, sagte er beim Parteitag.

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Präsident Obama mit seiner Familie auf einem Riesenbildschirm vor der Menge der Parteitagsdelegierten (foto: REUTERS)
Bild: Reuters

Neue Jobs, eine stärkere Mittelschicht, weniger Geld für das Militär - Barack Obama umreißt in klaren Zügen sein Programm für eine weitere Amtszeit. Aber er macht zum Abschluss des Parteitags der Demokraten auch deutlich: "Ich will nicht so tun, als ob der Weg, den ich anbiete, schnell oder leicht ist. (...) Die Wahrheit ist, es wird uns mehr als einige wenige Jahre kosten, um die Herausforderungen zu bewältigen, die sich über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben".

Es gebe keine rasche Lösung, man sei aber auf dem richtigen Weg, versuchte der Präsident in Charlotte/North Carolina noch einmal die Begeisterung zu entfachen wie bei seinem Wahlkampf vor vier Jahren. Die kommende Präsidentenwahl sei eine Entscheidung "zwischen zwei fundamental unterschiedlichen Visionen für die Zukunft", sagte Obama. Sein republikanischer Herausforderer Mitt Romney stehe dabei für eine völlig andere Richtung für die Nation.

"Richtungswahl"

Wer aber an ein Land glaube, "in dem jeder eine faire Chance erhält, und jeder seinen fairen Beitrag leistet, und jeder sich an dieselben Regeln hält", dessen Stimme brauche er im November, warb Obama. "Wir lassen niemanden zurück. Wir ziehen einander hoch", so seine Botschaft der gemeinsamen Anstrengung der Gesellschaft. Der Republikaner Romney hatte sich hingegen für die freien Kräfte des Markts und die Tatkraft des amerikanischen Unternehmertums stark gemacht.

Obama wird von Anhängern in Charlotte begeistert gefeiert (foto: rtr)
Obama wird von Anhängern in Charlotte begeistert gefeiertBild: Reuters

Obama strebt eine Million neue Arbeitsplätze in der Industrie bis Ende 2016 an. Die Exporte sollen in den nächsten beiden Jahren verdoppelt und die USA unabhängiger von Ölimporten werden. Das Etatdefizit will der Präsident binnen zehn Jahren durch Einsparungen in Höhe von vier Billionen Dollar abbauen. Mittel, die durch das Kriegsende im Irak und in Afghanistan frei werden, könnten der Wirtschaft zukommen, so Obamas hehre Versprechen.

Die Steuer- und Sparpläne der Republikaner, die tiefe Einschnitte im Sozialbereich bedeuten würden, wies der erste schwarze Präsident der USA vehement zurück. Er verteidigte seine Pläne, die Steuern der Wohlhabenden und Reichen zu erhöhen.

"Kurs stimmt"

Zuvor hatte Vize-Präsident Jo Biden betont, dass Obama sein Amt mitten in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten übernommen habe. Amerika befinde sich aber "keineswegs im Niedergang", wie dies die Republikaner glauben machen wollten. Er gebe erhebliche Erfolge der Regierung, man sei auf dem richtigen Weg. Unter tosendem Applaus der Delegierten deklamierte Biden: "Bin Laden ist tot und General Motors lebt"...

SC/rb (dapd, rtr, dpa)