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Obama überraschend in Kabul

28. März 2010

US-Präsident Barack Obama ist überraschend nach Afghanistan gereist. Bei seinem Treffen mit Präsident Hamid Karsai mahnte Obama schärfere Maßnahmen gegen Korruption und Drogenhandel an.

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Obama und Karsai (Foto: AP)
Obama (re.) ermahnte KarsaiBild: AP

Aus Sicherheitsgründen war der Besuch Obamas geheim gehalten worden. Selbst der afghanische Präsident Hamid Karsai wurde erst eine Sunde vor der Landung der Präsidentenmaschine von der Kurzvisite des US-Präsidenten informiert. Nach seiner Ankunft auf dem Luftwaffenstützpunkt Bagram flog Obama mit einem Hubschrauber nach Kabul, um Karsai und andere Regierungsmitglieder zu treffen.

Mehr Einsatz von Karsai gefordert

Im Mittelpunkt des Treffens standen der Kampf gegen Korruption in der afghanischen Regierung und gegen den Drogenhandel, aus dem sich die radikalislamischen Taliban-Rebellen im Land finanzieren. In einer gemeinsamen Erklärung, die nach dem Treffen veröffentlicht wurde, heißt es, Obama erwarte mehr Fortschritte.

Es ist der erste Besuch Obamas am Hindukusch seit seiner Amtsübernahme am 20. Januar vergangenen Jahres. Nach Angaben des nationalen US-Sicherheitsberaters James Jones wollte Obama Karsai deutlich machen, dass auch "in seiner zweiten Amtszeit bestimmte Dinge bislang nicht beachtet wurden". Dazu gehörten ein leistungsorientiertes System bei der Berufung von wichtigen Regierungsbeamten, der Kampf gegen Korruption und gegen Drogenhändler, so Jones auf dem Flug nach Afghanistan.

Truppenbesuch

US-Soldaten in Helmand (Foto: AP)
Nach Helmand wollen die US-Truppen demnächst in Kandahar gegen die Taliban vorgehenBild: AP

Obama stattete auch den US-Truppen einen Besuch ab. Nach der Großoffensive rund um die ehemalige Taliban-Hochburg Mardscha in der Provinz Helmand plant die US-Armee eine noch größere Offensive in der Nachbarprovinz Kandahar.

Neue Strategie

Obama hatte im Dezember die Entsendung von 30.000 zusätzlichen Soldaten nach Afghanistan angekündigt, um den Afghanistan-Einsatz nach mehr als acht Jahren mit einer neuen Strategie zum Erfolg zu führen. Derzeit sind etwa 68.000 US-Soldaten in Afghanistan stationiert. Neben dem militärischen Aspekt soll die neue Strategie auch umfangreiche zivile Hilfen für die Entwicklung Afghanistans vorsehen.

Autorin: Eleonore Uhlich (apn, dpa, afp, rtr)
Redaktion: Siegfried Scheithauer