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Nur noch wenige Steuersünder outen sich

27. Dezember 2016

In Deutschland haben Steuerhinterzieher die Möglichkeit, sich selbst anzuzeigen, um damit einer Strafe zu entgehen. Doch davon machen immer weniger Steuersünder Gebrauch.

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Symbolbild Selbstanzeige (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

2014 hatte die aufsehenerregende Verurteilung von Uli Hoeneß, dem Präsidenten des FC Bayern München, in Deutschland noch für einen sprunghaften Anstieg bei "Strafbefreienden Selbstanzeigen" geführt. Doch der Hoeneß-Effekt wirkt nun nicht mehr nach.

In diesem Jahr brach die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern regelrecht ein. Lediglich 4373 Fälle wurden bisher gezählt, wie eine Umfrage der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" unter den Finanzministerien und -behörden der 16 Bundesländer ergab. Im Vorjahr gab es demnach noch gut 15.000 Selbstanzeigen, im Jahr 2014 waren es sogar rund 40.000. Die Zahl für 2016 dürfte allerdings noch etwas steigen, da Bayern, Hessen, Sachsen und Thüringen Selbstanzeigen nur quartalsweise erfassen.

"Hohes Entdeckungsrisiko"

Doch der Trend ist eindeutig: In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein gingen die Selbstanzeigen um fast 80 Prozent zurück. "Es scheint so, als habe durch das anhaltend hohe Entdeckungsrisiko das meiste Geld aus den Schweizer Tresoren und den Briefkästen Panamas den langen Weg schon in die schleswig-holsteinische Steuerkasse zurückgefunden", sagte Landesfinanzministerin Monika Heinold (Grüne).

Die Gesamtzahl der Selbstanzeigen könnte damit dieses Jahr auf den niedrigsten Stand seit 2011 fallen. Damals hatten sich 4835 Steuerhinterzieher gemeldet.

wa/qu (dpa, afp, rtr)