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Politik

Norwegen will mehr US-Soldaten im Land

13. Juni 2018

Seit dem Ukraine-Konflikt und der Annexion der Krim wird Russland mehreren Anrainerstaaten zunehmend unheimlich. Sie suchen den demonstrativen Beistand der NATO. Auch Oslo will ein Zeichen setzen.

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US Soldaten Rapid Trident-2017
US-Soldaten während der NATO-Übung "Rapid Trident" 2017Bild: Getty Images/AFP/Y. Dyachyshyn

Norwegen will die Anzahl der US-Soldaten im eigenen Land erhöhen und diese näher an der Grenze zu Russland stationieren. Die Regierung in Oslo kündigte an, ihren NATO-Partner Washington um eine Verdopplung der Truppenstärke zu bitten - auf 700 Personen.

Im vergangenen Jahr wurden bereits 330 US-Marineinfanteristen im Zentrum des Landes stationiert, die regelmäßig ausgewechselt werden. Russland hatte dies scharf kritisiert.

Oslo fordert, dass die Soldaten künftig weiter nach Norden und damit näher an die Grenze zu Russland rücken. Außerdem will Norwegen die Einsatzdauer verlängern: von derzeit sechs Monaten auf fünf Jahre. Allerdings kann das Halbjahresmandat schon jetzt verlängert werden.

"Verteidigung hängt von der NATO ab"

"Die Verteidigung von Norwegen hängt von der Unterstützung unserer NATO-Partner ab, wie es in den meisten NATO-Ländern der Fall ist", erklärte Norwegens Verteidigungsminister Frank Bakke-Jensen. Die russische Botschaft in Oslo kommentierte die Ankündigung zunächst nicht.

Norwegen ist seit 1949 Mitglied der NATO. Zur Besänftigung Moskaus hatte der skandinavische Staat damals zugesagt, keine ausländischen Truppen ins Land zu lassen, sofern er nicht selbst angegriffen wird. Oslo gibt an, durch die Rotation der Truppen nicht dagegen zu verstoßen.

Vergangene Woche hatten unterdessen neun NATO-Mitglieder wie Bulgarien, Ungarn und Polen das Verteidigungsbündnis gebeten, bald eine erhöhte Militärpräsenz in ihrer Region zu thematisieren. Seit dem Ukraine-Konflikt und der Annexion der Krim durch Russland fühlen sich mehrere Anrainerstaaten bedroht. Die NATO setzt in der Region massiv auf militärische Verstärkung.

Russland kritisiert die Pläne des nordatlantischen Bündnisses. Dies würde die Sicherheit des ganzen Kontinents gefährden, sagte Außenstaatssekretär Alexander Gruschko, wie die Nachrichtenagentur Interfax meldet. Russland werde das Vorhaben in der eigenen militärischen Planung berücksichtigen und Gegenmaßnahmen ergreifen, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.

jj/ust (afp, rtr)